"In diesem Jahr ist Brasilien Schwerpunktland der Frankfurter Buchmesse, da müssen wir was machen." Das war vor 22 Jahren der Startschuss für das Berleburger Literaturpflaster. Diese initialisierenden Worte stammten von Gerd Gerhard, der nicht nur Brasilien als wunderbares Land erlebt hatte, sondern sich auch seit ein paar Jahren mit Begeisterung für Literatur und Kultur in Bad Berleburg engagierte.
Und wir haben es "gemacht": Innerhalb von 6 Monaten entstand 1994 das erste Berleburger Literaturpflaster. Angetrieben von Gerd Gerhards Begeisterung gelang es mittels seiner Kontakte zur Literaturagentur Ray Güde Mertin eine Veranstaltungsreihe aus der Taufe zu heben, die es in vergleichbarer Weise bisher nicht gegeben hat.
Seit der Diagnose seiner schweren Krankheit erwartet, doch trotzdem fassungslos, nehmen die Organisatoren und Veranstalter des Berleburger Literaturpflasters nun Abschied von demjenigen, der den Mut hatte, Ideen zu realisieren und dann erst über die möglichen Probleme zu diskutieren.
Gerd Gerhard hat bei uns immer wieder die Begeisterung für Kultur und Literatur entfacht. Auch in den Zeiten, in denen er sich anderen Aufgaben zugewandt hat, konnte er durch Anerkennung für das aktuelle Programm, begeisterte Teilnahme an Lesungen oder die Vermittlung eines Kontaktes immer wieder die Freude entfachen, die Idee des Literaturpflaster weiter zu entwickeln.
Er hat uns stets gezeigt, dass man träumen und diese Träume auch wahr werden lassen kann. Natürlich mit heftigen Diskussionen, was realisierbar, finanzierbar und was eine Nummer zu groß sei. Doch im Endeffekt waren wir, das Literaturpflaster und alle, die daran mitgewirkt haben, dann viel näher an der Vision, als die meisten das zu hoffen gewagt haben.
Dafür möchten wir dir, Gerd, aufrichtig danken und hoffen, dass deine Perspektive auf die Dinge uns weiter begleiten wird.
Rikarde Riedesel
Für das Organisationsteam und die Veranstaltergemeinschaft des Berleburger Literaturpflasters