Lesung mit Musik: "Das Hirnrad" und "Herzsprung"
von und mit Heinz D. Heisl, Kurt Lanthaler und dem Duo "Akkosax"
- Heinz Dieter Heisl (Foto: Magdalena Kauz)
Heinz Dieter Heisl
Buch oder Kunstwerk? – Das fragt sich jeder, der Heisls Lyrik-Trilogie zum ersten Mal in die Hände nimmt.
Das sonst leinerne Cover ist der reinen Funktionalität entrissen und mit Materialien wie Blech, Leinwand und Schiefer zum Kunstwerk gestaltet. Heisl experimentiert jedoch nicht nur mit dem Buchdeckel, sondern auch mit der Sprache. Er jongliert mit den Worten, dreht Sprachpirouetten und bringt dabei die Sache auf den Punkt.
Ähnlich gestalten sich auch seine Lesungen: Spritzig in kabarettistischer Manier trägt er seine literarischen Werke vor. Literatur, für den Abend aus dem Elfenbeinturm gezerrt, wird zum Erlebnis.
- Hirnrad
- Wohin ich schon immer einmal wollte. Eisenbahngeschichten
- Kurt Lanthaler (Foto: Haymon Verlag)
Kurt Lanthaler
Ein Tiroler, der Tiroler Krimis schreibt: Ist der Heimatfilm jetzt auf den Kriminalroman gekommen?
Schon der Name des „Helden“ Tschonie Tschenett macht deutlich, dass es sich hier weder um eine kitschige Romanze im Alpenglühen, noch um einen Helden im eigentlichen Sinne handelt. Tschenett ist nämlich weder Detektiv noch Kriminalbeamter, sondern Lastwagenfahrer und auch das nur, wenn er gerade eine bekommen hat. Ungewollt schlittert er in den nächsten Mordfall und verstrickt sich in das Netz aus Machenschaften und Geld. Ohne letzteres und mit einigen blauen Flecken an Körper und Seele steht er am Ende des Romans vor der vermeindlichen Gerechtigkeit. Mit viel Alltagswitz und schwarzem Humor schlägt sich Tschenett durch den Filz der Gesellschaft, der in seiner speziellen südtiroler Variante den Leser gefangen nimmt.
Diese Spannung versteht Lanthaler auch in seiner Lesung aufzubauen. Das Publikum wird in die dunklen Ecken Tirols entführt. Doch keine Angst, Kurt Lanthaler zeigt Ihnen mit Tschenett auch wieder den Ausgang.
- Herzsprung
- Napule
„Akkosax“
Musik, die hält, was sie verspricht! Akkordeon und Saxophon. Lässt sich das überhaupt kombinieren?In Österreich bzw. in Tirol ist dies möglich. Von Barock bis Jazz hat das Duo virtuose Arrangements parat. Der Lesungsabend soll jedoch mit zeitgenössischen Tiroler Komponisten gewürzt werden. Der bekannteste ist wohl Werner Pirchner (Ballettmusik für Stuttgart).Eine „verständliche“ moderne Musik wird hier geboten, witzig und schräg mit z.T. starken Anklängen an die Volksmusik.Wenn Sie neugierig geworden sind auf diesen bunten Tiroler Blumenstrauß, lassen Sie sich von Dr. Michael Forcher, Haymon-Verlag, durch den Abend führen.
Ort: Kurhaus, Unterm Hain
Freitag, 27. Oktober 1995
Beginn:
20.00 Uhr
Eintritt:
8,- DM/ 12,- DM