Moderation: Rikarde Riedesel
Der jahrelange libanesische Bürgerkrieg hat nicht nur das Land gebeutelt, sondern und vor allem die Menschen, die in ihm leben. Was wurde aus ihnen und was hat der Krieg aus ihnen gemacht? Dies verdeutlicht Elias Khoury besonders in seinem Roman „Das Tor der Sonne“, aus dem er heute Abend vortragen wird.
Khalil, der Protagonist, wacht am Bett seines im Koma liegenden Ziehvaters Junus in einem der zahlreichen heruntergekommenen Wüstenlazaretts. Er erzählt die Geschichte seines Freundes und Idols, um nicht zu verzweifeln und um nicht zu vergessen. Historiographisch wird die Flucht hunderttausender Palästinenser durch die Geschichte Nahilas und Junus reflektiert. Sie ist eine arme Palästinenserin, die ihren Mann, immer nur für wenige Tage und Nächte im Jahr sehen kann. Sie harrt aus in dem alten Dorf, er wird von den Israelis gesucht und kann nur selten zu ihr gelangen. In einem Panorama von Erinnerungen, das den Krieg, Zerstörung und das Leid vieler Menschen widerspiegelt, gelingt es Khalil die palästinensische Geschichte zusammen zufügen.
Ort:
Jugendzentrum am Markt
Sonntag, 9. Oktober 2004
Beginn:
20.00 Uhr
Eintritt:
3,- €/ 2,- €