Kulturgemeinde
Bad Berleburg
Die aus Island stammende Geigerin und Sängerin Gerður Gunnarsdóttir veröffentlichte im Jahr 2001 gemeinsam mit dem Schweizer Claudio Puntin (Klarinette, Bassklarinette) das Album "Ýlir", aus dem an diesem Abend Ausschnitte präsentiert werden.
"Ýlir" bezeichnet in der isländischen Sprache den Wintermonat, in dem die Nächte am längsten sind. Und am kältesten. Doch in der Kälte, so heißt es, ist die Energie der Wärme. Genau aus diesem Grund wirkt das gemeinsame Spiel von Geige und Klarinette niemals wirklich unterkühlt. Frostige, unwirtliche Passagen werden alsbald durch leise Harmonien aufgewärmt, welche die bizarre Schönheit des abweisenden und eisigen Winters zelebrieren.
Im Gegensatz zur Strenge des Winters muss der isländische Sommer eine fragile Zeit sein. Gunnarsdottír und Puntin interpretieren ihn in dem Stück "Skerpla" (Mittsommer) so vorsichtig, als könnte er jeden Augenblick zerbrechen. Hier, wie auch in den Reflections on Spring, bezieht die Musik ihre atmosphärische Kraft aus der Stille.
Und aus der Poesie. Von Halldór Laxness, Islands Nationaldichter und Literatur-Nobelpreisträger, stammt das Gedicht "Hvert örstutt spor" (Jeder kleine Schritt), das Gerður Gunnarsdóttir mit einfühlsamer Stimme singt. Es ist ein berührender Augenblick wenn der Laxness' Text, Puntins Melodie und Gunnarsdóttirs Stimme eins wird mit Island und der mystischen Inselwelt. Ihre Magie ist allgegenwärtig, und je mehr wir über das Land, seine Kultur und seine Eigenheiten erfahren, umso größer werden auch seine Geheimnisse.
Ort:
Sommersaal Schloss Berleburg, Goetheplatz 8
Samstag, 1. Oktober 2011
Beginn:
19.30 Uhr
Eintritt:
21,- € / 16,- € / 11,- € / 8,- € / Treppenplätze für Jugendliche 4,- €
Abendkasse: 2,- € Aufschlag