Wenn es im Abenteuerdorf „18 Kilometer bis Ljubljana“ heißt

Das Berleburger Literaturpflaster „Slowenien“ macht Halt in drei evangelischen Einrichtungen

Für die Veranstalter stellten Rikarde Riedesel, Juliane Berger, Christiane Biechele, Heidi Haswell-Lückel, Tabea Bender, Christiane Seus, Bernd Fuhrmann, Bettina Born und Madeleine Höfer (von links) jetzt das Programm des Literaturpflasters 'Slowenien' vor. Und bei einer Veranstaltung wird man bestimmt auch erfahren, weshalb im Bild-Hintergrund Bienenstöcke stehen. (Foto: Jens Gesper)

Bad Berleburg/Girkhausen/Wemlighausen. Auch wenn nur 0,3 Prozent der Slowenen evangelisch sind, ist auf der 1-Euro-Münze des Landes der protestantische Prediger Primož Trubar zu sehen. Der Mann aus dem 16. Jahrhundert gilt zum einen als Begründer des slowenischen Schrifttums, zum anderen als Vater der evangelischen Kirche in Slowenien. Die 2-Millionen-Einwohner-Republik ist heute von der Bevölkerung her das sechskleinste Land in der Europäischen Union und von der Fläche her das viertkleinste. Da wird man schon mal übersehen, außer wenn - wie Anfang August - zwei Drittel des Landes von einem furchtbaren Hochwasser betroffen sind, dann fällt der Name „Slowenien“ auch mal in der Tagesschau. In kirchlichen Kreisen hat man das Land Anfang 2019 schon mal genauer unter die Lupe genommen, damals kam die Weltgebetstags-Liturgie von dort.

In diesem Jahr steht die Literatur des Landes in einem helleren Scheinwerferlicht, Slowenien ist nämlich das Gastland bei der Frankfurter Buchmesse. Und im 30. Jahr seines Bestehens heißt das für das Berleburger Literaturpflaster: Alle Blicke auf das Land, das in den Ausläufern der Alpen liegt und immerhin 46 Kilometer Adria-Küste hat. Ab Ende August werden sich dabei genau dreimal die Wege von Kultur und Kirche kreuzen. Wie gewohnt freuen sich die evangelischen Kitas „Senfkorn“ in Bad Berleburg und „Zwergenland“ in Girkhausen auf Literaturpflaster-Lesungen für Kinder. Žiga X Gombač bringt sein Buch „Adam und seine Tuba“ mit. Und obwohl Slowenien die Heimat der Oberkrainer-Musik ist, entführt dieses Buch in einen ganz anderen Kosmos: Konkret geht es in die Welt des Zirkus‘.

Während es in den Kitas geschlossenen Veranstaltungen gibt, sind Besucherinnen und Besucher beim dritten Termin herzlich willkommen. Der 43-jährige Schriftsteller Goran Vojnović stellt seinen Roman „18 Kilometer bis Ljubljana“ vor. Ein Jahrzehnt vor den schrecklichen Balkan-Kriegen in der jugoslawischen Teilrepublik Slowenien als Sohn einer Kroatin und eines Bosniers geboren, sind ihm Identität, gegenseitige Beeinflussung unterschiedlicher Kulturen und Mehrsprachigkeit wichtige Themen. Denn mit den Jugoslawien-Kriegen kam das unerträgliche Schlagwort der „Ethnischen Säuberungen“ auf. Auch wenn sich das Thema schwer anhört, verspricht der Verlag einen Roman, in dem sich „Lachen und Tränen mischen“. Wer wissen möchte, ob das Versprechen eingehalten wird, kommt am Montag, 16. Oktober, um 19.30 Uhr ins Abenteuerdorf Wittgenstein, Bad Berleburg-Wemlighausen, Am Wernsbach 1, eine Freizeit-Einrichtung des Evangelischen Kirchenkreises Siegen-Wittgenstein.

Informationen über den Karten-Vorverkauf sowie alle knapp 20 Veranstaltungen ab dem 31. August auf dem slowenischen Literaturpflaster in Bad Berleburg gibt es unter www.literaturpflaster.com/literaturpflaster-slowenien.

Von Jens Gesper


Unsere Kirche | UK (Nr. 36 - 03.09.2023)
Internet: unserekirche.de
Bildquelle: Foto von Jens Gesper

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