Bad Berleburg. Slowenien ist in diesem Jahr das Gastland bei der Frankfurter Buchmesse und damit zeigen jetzt auch auf dem Berleburger Literaturpflaster alle Wegweiser genau in diese Richtung. „18 Kilometer bis Ljubljana“ heißt der Roman, den Goran Vojnović bei einer Lesung am Montag, 16. Oktober, ab 19.30 Uhr im Abenteuerdorf des Kirchenkreises Siegen-Wittgenstein in Wemlighausen vorstellt.
Der 43-Jährige gewährt mit seinem Buch und manchmal derber Sprache einen Einblick in das Verloren-Sein und Perspektivlosigkeit von Teilen der slowenischen Jugend in einem Land, das vor etwas mehr als 30 Jahren aus der Implosion Jugoslawiens hervorging. Das passierte für Slowenien im Zehn-Tage-Krieg mit gerade mal 75 Toten und nimmt sich deshalb im Vergleich mit den nachfolgenden Jahren der unendlich brutalen Bruder-Kriege auf dem Balkan als scheinbar harmlos aus. Aber Wunden sind in all den neuen Ländern geblieben, die aus dem multi-religiösen Jugoslawien hervorgingen.
Bevor Slowenien ein Teil Jugoslawiens war, gehörten die Menschen dort zur Donau-Monarchie der Habsburger. Auch deshalb wird in Österreich heute noch für die slowenische Hauptstadt Ljubljana deren deutscher Name „Laibach“ verwendet. Und da schließt sich ein unvermuteter Kreis. Einen Laibach gibt es auch auf dem Berleburger Stadtgebiet. Zu Fuß liegt der übrigens gerade mal nur zwei Kilometer vom Abenteuerdorf entfernt.