Bad Berleburg. Kanada ist vielfältig, Kanada ist aufregend – und deshalb ist Kanada auch das Gastland des diesjährigen Literaturpflasters, das vom 8. September bis zum 30. November stattfinden wird. Durch die besonderen Umstände der Corona-Pandemie wird die Veranstaltungsreihe anders werden, als man sie bisher kannte.
„Kulturarbeit während einer Pandemie ist wie ein nicht enden wollender Hürdenlauf“, machte Bürgermeister Bernd Fuhrmann jetzt bei der Vorstellung des Programms deutlich. Viele Kulturschaffende fragen sich demnach dieser Tage, ob es sich überhaupt lohnt, Veranstaltungen anzubieten, wenn sie am Ende entweder sowieso wieder abgesagt werden oder kaum Menschen wegen der Umstände kommen. „Aber wir haben uns dazu entschieden, den Blick nach vorne zu richten. Es kann nicht sein, dass ständig alles abgesagt wird“, so Fuhrmann.
Kein fertiges Programm
Zwölf Termine stehen derzeit fest, einer ist noch in der Entstehung – und wenn sich ein kanadischer Literat doch noch in den Flieger setzen und nach Bad Berleburg kommen will, dann wird auch noch eine Veranstaltung dran gehängt, versichert Organisatorin Rikarde Riedesel. Da das Programm noch in der Entstehungsphase ist und sich weiterentwickelt, gibt es auch noch keinen gedruckten Programmplan. Und noch etwas ist anders als sonst: Wegen der Reisebeschränkungen können viele der Literaten, die ihre Werke normalerweise in persona vorstellen würden, nicht anreisen.
Deshalb wird vieles per Videoschalte erledigt. „Dann muss die Zeitverschiebung von acht Stunden auch bedacht werden“, merkt Riedesel an. Interessant sei Kanada als Gastland vor allem wegen der Vielfalt. „Es gibt zwei Landessprachen – wie schlägt sich das in der Literatur nieder? Und was ist mit den Ureinwohnern und den Inuit? Werden die repräsentiert in der Literatur?“, so Riedesel.
Von Lisa Klaus