Vortrag von Helmut Magel: "Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) - Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbeugen und Genesung unterstützen"

Für viel TCM-Harmonie, Energie und Heilkundeinformation gab es von der Veranstaltergemeinschaft 'Literaturpflaster' aus den Händen von Bettina Born für TCM-Lehrer Helmut Magel aus Wuppertal in der Herz-Kreislauf-Klinik das traditionelle Pflasterstein-Präsent. (WP-Foto: Christiane Weinhold)

Bad Berleburg. (cw) Das Gastland China der diesjährigen Frankfurter Buchmesse und auch Gastland des Berleburger Literaturpflasters hat weit mehr zu bieten als Literatur. Am Gesundheitsstandort Berleburg ist somit der Gedanke an die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) naheliegend.

Helmut Magel, Leiter der August-Brodde-Schule für chinesische Medizin in Wuppertal-Barmen, führte jetzt in der Herz-Kreislauf-Klinik in die 2000-jährige Tradition der ostasiatischen Heilkunde ein. Vor sehr gut besuchter Sporthallenkulisse informierte er über die teilweise in Europa noch recht unbekannten Diagnoseformen, die Behandlungsmethoden und die Heilerfolge der Asiaten. TCM stützt sich auf fünf Säulen der Medizin. Dies ist zum einen die Akupunktur (Zhenjia), auch mit Moxibustion (Brennbehandlung), die Kräutermedizin (Zhongyao), sehr wichtig ist die Ernährungslehre (Shiliao), die Massage, die sich gegenüber der in Europa praktizierten Technik durch Schieben und Drücken der Muskulatur bewährt und last but not least bedient sich die TCM der Heilgymnastik (Qigong).

Der Mensch wird in der Chinesischen Medizin als Mikrokosmos im Makrokosmos der Natur betrachtet. Er lebt im Austausch zwischen dem Himmel, der Licht, Wärme, Regen, Wind, Kälte und Trockenheit spendet und den Annehmlichkeiten der Erde, die wachsen lässt und Leben hervorbringt. Je mehr der Mensch sich in den Energieaustausch zwischen Himmel und Erde einbringt, desto gesünder sind Körper und der Geist. Ein harmonischer Kreislauf und Energieaustausch sorgt im Menschen somit die Ausgewogenheit der Gegensätze Yin (die im Schatten liegende Seite des Hügels) und Yang (die in der Sonne liegende Seite des Hügels). Yang verkörpert in dieser Symbolik die Aktivität, den Wachzustand und den Tag. Gegenüber steht Yin als Nacht, Zeit der Ruhe und des Schlafes. Beide Komponenten sind als Mobilé im Gleichgewicht zu verstehen. Störfelder dieses Gleichgewichts im menschlichen Körper sind beispielsweise Mahlzeiten nach 21 Uhr. Das A und O hier sollte auch der Schlaf vor Mitternacht sein. Da Yin und Yang keine statischen Größen sind, unterliegen sie dem permanenten Wandel, aus dem sich fünf Phasen herauskristallisieren. Diese sind Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser. Die eine Phase bringt die andere hervor, also ein dynamisches Konzept liegt hier begründet.

Aus diesen Phasen resultiert der Einklang der Körperorgane, so dass Funktionskreise entstehen. Um Krankheiten vorzubeugen, zu mildern oder zu heilen, wurde vor Jahrtausenden die Akupunktur als praktikables Mittel entwickelt. Dem Funktionskreis der Organe Leber/Galle wird der Akupunkturpunkt "Breite Trossstraße" und die Wandlungsphase Holz zugeordnet. Die prosaischen Umschreibungen vermitteln die Wege innerhalb des Körpers, nicht aber die Nadelpunkte.

Das Herz und der Dünndarm unterliegen hier der Phase Feuer und erhalten in der TCM die Bezeichnung "Palast des Geistes". Die mikrokosmische Sonne steht symbolisch die Ausstrahlung und die Persönlichkeit und gibt beziehungsweise benötigt Wärme in jeder Form (Tees, Bewegung oder Gefühle zeigen).

Die Jahreszeiten spielen hier ebenfalls eine entscheidende Rolle. Milz und Magen obliegen dem Spätsommer, ihr Akupunkturpunkt ist der "göttliche Gleichmut". Eine Jahres- und Tageszeiten-Organuhr ist Taktgeber für ein harmonisches Leben. Der freie Energiefluss sorgt für Elastizität, Vitalität und seelische Ausgeglichenheit. Die Heilgymnastik Qigong unterstützt diesen harmonischen Ablauf. Zugleich erfährt der Körper eine feste Bodenverwurzelung und andererseits Beweglichkeit und Flexibilität mit ruhigem Geist.

Von Christiane Weinhold


WESTFALENPOST (02.10.2009)
WP-Foto: Christiane Weinhold (cw)

WESTFALENPOST
WESTFALENPOST

© 2007-2009 Berleburger Literaturpflaster - Literatur & Kultur aus dem Schwerpunktland der Frankfurter Buchmesse.
Impressum :: Datenschutz :: powered by jr webdesign