Bad Berleburger Literaturpflaster ist auch bei Autoren längst eine erste Adresse
Lesungen locken stetig wachsendes Publikum
Bad Berleburg. (km) Die letzten Bad Berleburger Literaturpflaster-Steine 2009 sind erfolgreich verlegt und die Veranstaltergemeinschaft zog gestern eine rundum positive Bilanz.
Diesmal haben Autoren und Kunstschaffende aus China das Publikum in der Odebornstadt in ihren Bann gezogen. "Jedes Jahr gibt es eine andere Kultur zu entdecken", beschrieb Bürgermeister Bernd Fuhrmann das, was die Veranstaltungsreihe ausmacht und lobte zugleich die Organisatoren, die ihren Finger "am Puls der Bürger" haben.
Eindeutiges Indiz dafür sind die stetig wachsenden Besucherzahlen bei den Lesungen. Jeweils 55 bis 110 Zuhörer konnte Rikarde Riedesel für 2009 vermelden. Die Gesamtbesucherzahl - diesmal waren es 1.570 - schwankt von Jahr zu Jahr, je nachdem welche Art von Veranstaltungen auf dem Programm stehen - an einem Kochkurs können normalerweise nicht mehr als zwölf Personen teilnehmen, bei einer Lesung in einer Schule sind es oft gleich mehrere Klassen.
"Namhafte Autoren geben sich in Bad Berleburg die Klinke in die Hand", hob Bernd Fuhrmann den hohen Qualitätsstandard beim Literaturpflaster hervor. "Und wir hatten zwei geniale Ausstellungen im Museum am Goetheplatz und in der Sparkasse", ergänzten die Organisatoren.
Dass die Schriftsteller, die zur Frankfurter Buchmesse anreisen, gern ins Wittgensteiner Land kommen, hängt nach Auffassung von Otto Marburger zum einen damit zusammen, dass sie vom Bad Berleburger Publikum begeistert sind und zum anderen damit, dass sie hier von der Ankunft bis zum Abend nach der Veranstaltung selbst von Mitgliedern des Organisationsteams rundum betreut werden - diesmal übrigens manchmal wegen der Sprachbarriere keine ganz leichte Angelegenheit.
Dass immer wieder frischer Wind bei der Programmkonzeption für das Literaturpflaster weht, führt Rikarde Riedesel auf die bunte Zusammensetzung der Veranstaltergemeinschaft zurück. So gab es beispielsweise in diesem Jahr Vorschläge aus den eigenen Reihen, die Themen chinesische Medizin und chinesische Märchen einzubeziehen. "Damit haben wir wieder ein komplett neues Publikum angesprochen."
Im nächsten Jahr wird übrigens Argentinen beim Literaturpflaster im Fokus stehen. Für eine Veranstaltung mit Tangomusik und -tanz, die im Bürgerhaus stattfinden soll, sind die Akteure bereits gebucht, verrät Otto Marburger. Was die Auswahl der Autoren angeht, steht für Rikarde Riedesel zunächst einmal "Lesen, lesen, lesen" an, denn: "Wir wollen das Beste."
Von Karin Masannek