Leckere Kost und ganz viel „Kos“

Norwegischer Spezialitätenabend zum Literaturpflaster in der Alten Schule / 56 Gäste ließen sich Heilbutt und Elchrücken schmecken.

Der Spezialitätenabend im Rahmen des Literaturpflasters war jetzt in der Alten Schule etwas für Freunde der skandinavischen und norwegischen Küche. (SZ-Foto: Guido Schneider)

Bad Berleburg. (schn) Der Spezialitätenabend des Literaturpflasters war schon etwas außergewöhnlich. Wie schon in den Vorjahren brachte das Team der Alten Schule in Bad Berleburg Leckereien des Gastlandes auf den Tisch der 56 Gäste. Doch in diesem Jahr war es noch ein bisschen mehr. Ulla Belz brachte es für die Gäste zum Schluss auf den Punkt: „Heute Abend war es nicht nur ein gastlicher Abend, wir haben uns als Teil einer großen Familie gefühlt.“ Andreas Benkendorf hatte seine Schwester Gitte und ihren Mann Otto für diesen Spezialitätenabend eingeladen. Warum? Das Paar lebt in Norwegen, Schwager Otto ist Norweger und so gab es Rezepte, Zutaten und Informationen aus erster Hand. In etwa so könne auch ein ganz normaler Abend unter Freunden ablaufen, berichtete Andreas Benkendorf zum Abschluss. In Norwegen genießt man gutes Essen, die Gemeinschaft mit Freunden und Familie und das gern in den eigenen vier Wänden.

Das hat zum einen mit den Preisen in dem skandinavischen Land zu tun. Eine normale Pizza schlägt mit 24 Euro zu Buche. Doch die Preise sind nur ein Grund. Ein anderer ist die gelebte Gemütlichkeit, die überall in Skandinavien zu finden ist. In Norwegen kennt man dafür mehrere Wörter, neben „Hygge“ gibt es auch noch „Kos“. Beides meint „gemütliches Beisammensein“ – und das wird nicht nur gepflegt, sondern auch zelebriert. Die Gastgeber des Abends hatten sich stilecht und stilsicher eingekleidet, in original norwegischen Nationaltrachten. Davon gibt es offiziell 500 anerkannte. Jede Region hat ihre Besonderheiten, die gepflegt werden. Damit eine Tracht aber das Prädikat Nationaltracht bekommt, muss sie bestimmte Kriterien erfüllen, die von offiziellen Stellen überprüft werden. Der Freitagabend startete mit einem Cocktail aus norwegischen Preiselbeeren und deutschem Sekt. Das Getränk harmonierte sehr gut mit der Vorspeise, einem Tatar vom schwarzen Heilbutt auf einem Gurkencarpaccio.

In Norwegen mit seinen fast endlosen Küstenlinien und seinen traditionell fischreichen Gewässern wird viel Fisch gegessen, mal roh, mal gekocht, mal gebraten oder auch geräuchert. Der schwarze Heilbutt gehört zu den edelsten Fischen und ist auch im hohen Norden etwas Besonderes. Eine echte Spezialität ist Lachs. Gerichte mit diesem Fisch haben im Land der Wikinger eine lange und große Tradition. Am Freitag durften die Gäste die heiß geräucherte Variante mit einer Himbeer-Senf-Pfefferkruste probieren. Typisch für die norwegische Küche sind das Rührei und der Bauernschmand dazu. Ganz typisch sind auch Pilze aus den ausgedehnten Wäldern des Landes. Die wurden in der Alten Schule zu einer kräftigen Waldpilzsuppe verarbeitet. Den Hauptgang bildeten Tranchen vom Elchrücken mit Wurzelgemüse und einer Preiselbeersauce.

Eine für deutsche Gaumen durchaus gewöhnungsbedürftige Zutat ist auch der „Brunost“, ein Molkekäse, bei dem beim Einkochen der Milchzucker karamellisiert, den Käse braun färbt und eben auch süß macht. Zum Abschluss durften sich die Gäste gleich über drei Desserts freuen. Zwischen den einzelnen Gängen lernten die Gäste in der Alten Schule viel über Norwegen, wie die Menschen dort leben und denken.

Von Guido Schneider


Siegener Zeitung (21.10.2019)
Internet: www.siegener-zeitung.de
Bildquelle: SZ-Foto von Guido Schneider (schn)

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