Mit Dirk Bleyer und seiner Diashow
unterwegs in Neuseeland

Die ganze Welt auf 1.750 Quadratkilometern
Geheimtipps und Landestypisches erfahren

Auch für Dirk Bleyer gab es von der Veranstaltergemeinschaft des Berleburger Literaturpflasters einen Pflasterstein, hier aus den Händen von Bettina Born, ein Dankeschön für seine hervorragende Arbeit. (WP-Foto: Christiane Sandkuhl)
50 Millionen Schafe besiedeln neben den Menschen Neuseeland.

Bad Berleburg. (cs) Das 19. Bad Berleburger Literaturpflaster hat nun von Veranstaltungsseite her seine Pforten mit der Multivisionsshow "Neuseeland – von Aussteigern und Kiwis" des gebürtigen Heidelbergers Dirk Bleyer, geschlossen.

Der studierte Luft- und Raumfahrttechniker, heute in Berlin beheimatet und eigentlich auf dem ganzen Globus zu Hause, brachte in einer Dia-Show in der Aula des Johannes-Althusius-Gymnasiums vor einer sehr gut besuchten Kulisse das Land ganz am anderen Ende der Welt in zwei Stunden unter einen Hut.

Mit viel Enthusiasmus

Die virtuelle Reise hat er mit einem solchen Enthusiasmus gemacht, dass die Zuschauer glaubten, die beiden Inseln des Staates mit ihren Hauptorten Auckland und Christchurch lägen ihnen direkt zu Füßen und sie bräuchten nur einfach loszulaufen. Ein erstaunliches Land wurde hier in Berleburg präsentiert. Gleich die ersten Fotoeindrücke machten die Begegnung mit einem Paradies der Flora gleich. Bunt, bizarr, eine Einladung an jeden Abenteurer und Neugierigen, das Andersartige zu erkunden.

In Neuseeland wird Lebensfreude großgeschrieben. Die einstigen ersten Siedler der beiden Inseln, die Maori, behandelten ihr neues Zuhause mit viel Flexibilität, Anpassungswillen an die Natur und auch Ideenreichtum, um sich die Natur zu Nutze zu machen. Probleme kamen, als europäische Siedler mit Machtansprüchen versuchten, die Maori in eine gesellschaftliche Ecke zu drängen, in der es dem Naturvolk nicht gefallen hätte.

Wichtiges Staatsdokument

Es kam zu Kampfhandlungen, in denen die Maori ganz klar herausstellten, es ist Raum für alle da, jedoch muss die Distanz zwischen den unterschiedlichen Kulturen gewahrt sein. Das war vor 400 Jahren der Fall. Der "Treaty of Waitangi", der Staatsvertrag von 1840 zwischen den Maori und der britischen Kolonialmacht gilt noch heute als wichtigstes Staatsdokument, ist inhaltlich allerdings umstritten.

Heutzutage funktioniert das Leben in dem gut 4,5 Millionen Menschen zählenden Land politisch recht moderat.

Dirk Bleyer konzentrierte seine Ausführungen eher auf die menschliche Seite und wie die Bewohner streckenweise mit rabenschwarzem Humor miteinander, mit ihren Tieren und Landestypischem umgehen. Seine Typisierung, Neuseelands Gegebenheiten als Spielwiese zu bezeichnen, sind mehr als passend. Vergebens sucht der Betrachter der Bilder der Unzufriedenheit in den Gesichtern, alles Authentische strahlt aus: "Wir leben mit unseren Wurzeln, nutzen unsere Fertigkeiten, aber tun eines keinesfalls: das Leben zu ernst nehmen."

Neuseeland bietet auf 1.750 Quadratkilometern quasi den Reichtum der ganzen Welt. Neuseeländische Alpenlandschaften wechseln sich mit sahara-ähnlichen Strukturen ab, daran schließt sich eine satte grüne Landschaft an, wie wir sie in Europa aus Irland kennen. Kein Wunder also, dass 50 Millionen Schafe den fruchtbaren Nährboden gern für sich nutzen und von der Bevölkerung als Wollelieferanten genutzt werden.

Heiße Quellen auf der Südinsel mit extrem hohem Schwefelgehalt bieten vielen Maori einen angenehmen Lebensraum – stets heißes Wasser, sogar aus eigener Quelle im Garten. Dirk Bleyer führte seine Zuschauer auf die Milford Road, der gefährlichsten Straße der Welt, in eine bezaubernde Fjordlandschaft, in dünn besiedelte Regionen mit großem Vorkommen an Wasserfällen sowie zu Seelöwen, Pinguinen und den Wappentieren, den Kiwis. Er beschreibt seine Freundschaftsbande zu einem Aachener Bäcker, einem Aussteiger, der heute als Landwirt lebt, und seine Freundschaft mit Henriette aus Freiburg, die ebenfalls in Neuseeland das "Weite gesucht hat", um ihr Glück als Pilotin zu finden.

Dirk Bleyer weiß als Insider viele Geheimtipps und Landestypisches schmackhaft zu machen, die Lust auf Land und Leute zu steigern und hat mit Sicherheit den einen oder anderen Zuhörer seines Vortrags neugierig auf die Nord- und Südinsel Neuseelands gemacht.

Von Christiane Sandkuhl


WESTFALENPOST (02.11.2012)
Internet: www.derwesten.de/staedte/bad-berleburg/
Bildquelle: WP-Foto von Christiane Sandkuhl (cs)

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