Rustikaler Raum trifft edlen Tropfen

Diverse Weine und kleine Häppchen locken zahlreiche Besucher in das Arfelder Schmiedemuseum. Veranstaltung im Rahmen des 25. Literaturpflasters

Gemütliche Atmosphäre: Im Arfelder Schmiedemuseum genießen die Besucher der Weinprobe gemütliche Stunden. Aber nicht nur Wein, auch kleine Häppchen aus Georgien werden serviert. (WP-Foto: Irmtraud Treude)

Bad Berleburg. Georgische Weine bestechen durch ein besonderes Bukett und ausgeprägte Aromen. Davon konnten sich jetzt die Besucher bei der Weinprobe im Rahmen des Literaturpflasters überzeugen. Das Arfelder Schmiedemuseum bot mit seinem rustikalen Charakter genau den richtigen Rahmen, um die georgischen Weine mit ihrem erdverbundenen Geschmack zu präsentieren.

"Vergessen Sie alle Weine, die Sie bisher gekostet haben," stimmte Friedhelm Conrad vom Weinfachhandel "La Cave" gleich die Besucher auf das Geschmackserlebnis ein. "Heute Abend werden Sie ganz neue geschmackliche Erfahrungen machen." Maja Henk und Megi Sieg übernahmen die kulinarische Gestaltung des Abends. Beide Arfelderinnen kommen ursprünglich aus Georgien.

"Wenn die Nachfrage besteht, werde ich vielleicht einige Sorten mit in mein Sortiment aufnehmen."
Friedhelm Conrad, Weinfachhändler

Zum Auftakt wurde ein "Luccios Cremant de Bordeaux Brut" ausgeschenkt. Ein französischer Champagner zu einer Weinprobe georgischer Weine? Die Überleitung ist schnell gefunden.: Prinz Ivane Mukhranbatoni aus Georgien reiste 1875 nach Frankreich und lernte die Weinregionen Champagne und Bordeaux kennen. Vom französischen Weinbau war er sehr begeistert und entschloss sich die modernen Erkenntnisse auch in Georgien umzusetzen.

Maja Henk (Mitte) und Megi Sieg (rechts) kredenzen georgische Leckerbissen. Rikarde Riedesel (links) hilft bei der Bedienung. (WP-Foto: Irmtraud Treude)

Zum Einstieg wurde mit einem "Rkatsiteli Supérieur", ein für georgische Verhältnisse eher leichter Weißwein gereicht, sozusagen als Einstimmung auf die besonderen Noten der georgischen Weine, die eher herb, halbtrocken bis trocken sind. "Das ist Georgien live", kündigte Friedhelm Conrad den zweiten Weißwein, einen trockenen "Vinoterra Mtsvane" an.

Natürlich wurde von Tischmeister Wilhelm Henk und auch Friedhelm Conrad vor jeder neuen Verkostung der georgischen Sitte entsprechend ein Trinkspruch ausgesprochen. Die Auswahl der einzelnen Weine wurde mit viel Fingerspitzengefühl vorgenommen und sie passten hervorragend zu den kleinen Gerichten, die zu den einzelnen Weinen kredenzt wurden.

Abgestimmte Häppchen

Zum leichten "Einstiegs-Weißwein" wurde das typische Chatschapuri, ein Hefeteigfladen mit milder Käsefüllung serviert. Zu Baderigani, gebratenen Auberginenscheiben mit herzafter Nussfüllung, war der Vinoterra der ideale Begleiter. Der trockene Rotwein "Saperavi Mukuzani" war geschmacklich eine Offenbarung. Die erdverbundenen und kräftigen Aromen stellten einen guten Gegenpart, zugleich aber auch eine einzigartige Ergänzung zu den Spinatkugeln mit Knoblauch, Kräutern und Walnussfüllung dar.

Dass kräftiger Bergkäse sehr gut zu einem dominanten Weißwein passt, konnte im nächsten Part mit dem "Goruli Mtsavane Réserve", einem Weißwein des Chateau Mukhrani, bewiesen werden. Den georgischen Bergkäse und die getrockneten Fruchtgeleestreifen hatte Magi Sieg erst kürzlich aus ihrer früheren Heimat mitgebracht. Weintrauben, Feigen und Fruchtgelee bildeten die abschließende Ergänzung zum Rotwein "Saperavi Cabernet Grappe Noir".

Conrad als Seniorchef der Weinhandlung "La Carve" hatte eine sehr gute Auswahl an Weinen getroffen. "Georgische Weine sind nicht unbedingt leicht zu beziehen", verriet er. "Erstklassige Weine haben natürlich auch einen höheren Preis. Wenn die Nachfrage besteht, werde ich vielleicht einige Sorten mit in mein Sortiment aufnehmen." Die Weinprobe war für die Gäste geschmacklich eine wahre Offenbarung und in der stimmungsvollen Atmosphäre der Arfelder Schmiede hatte jeder schnell das Gefühl zu Gast bei Freunden zu sein.

Von Irmtraud Treude

Veranstaltungen im Rahmen des Literaturpflasters

Neben den Lesungen, gibt es in diesem Jahr auch einen Spezialitäten-Abend im Restaurant der "Alten Schule". Dort werden georgische Gerichte serviert.

Des Weiteren bietet Küchenmeister und Fachlehrer Hans-Christian Radenbach einen Kochkurs an. Weitere Infos auf www.literaturpflaster.com.


WESTFALENPOST (27.09.2018)
Internet: www.wp.de/staedte/wittgenstein/
Bildquelle: WP-Fotos (2) von Irmtraud Treude

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