Andere Länder, andere Genüsse

Beim Kochkurs lernen zwölf Teilnehmer georgische Spezialitäten kennen

Der Granatapfel gehört genau wie die Walnuss in die georgische Küche. Daher darf sie auch beim Kochkurs 'Georgien' nicht fehlen. (WP-Foto: Irmtraud Treude)

Bad Berleburg. Aufgeregtes Gemurmel und gespannte Erwartung im Speiseraum des Berufskollegs Wittgenstein. Die zwölf Teilnehmer des Kochkurses "Georgien", der im Rahmen des Bad Berleburger Literaturpflasters stattfindet, sind gespannt, welche Gerichte sie am Abend zubereiten werden. Küchenmeister und Kursleiter Hans-Christian Radenbach löst schnell das Rätsel und verteilt die Menü-Übersicht und Rezepte.

"Georgische Gerichte kannte ich fast gar nicht."
Hans-Christian Radenbach, Küchenmeister im Berufskolleg Wittgenstein

Beim Kochkurs lernen zwölf Teilnehmer georgische Spezialitäten kennen. (WP-Foto: Irmtraud Treude)
Beim Kochkurs lernen zwölf Teilnehmer georgische Spezialitäten kennen. (WP-Foto: Irmtraud Treude)
Beim Kochkurs lernen zwölf Teilnehmer georgische Spezialitäten kennen. (WP-Foto: Irmtraud Treude)

"Alle Gerichte sollen zur gleichen Zeit fertig werden und wir essen später zusammen an der großen Tafel", sagt er. In Georgien sei es Sitte, dass sich die Menschen um einen großen Tisch versammeln und alle Speisen zur gleichen Zeit auf dem Tisch serviert werden. Diese Sitte hat Radenbach für den Kochkurs übernommen. "Es gibt viel zu tun. Deshalb habe ich einen Arbeitsablaufplan erstellt."

Also Schürzen umbinden und los geht’s. Zunächst muss mit dem Hefeteig für Chatschapuri begonnen werden. Das Käsebrot dürfe auf keiner georgischen Tafel fehlen. "Den vermengten Teig am besten mit einem feucht-warmen Tuch abdecken und bei 35 Grad im Backofen gehen lassen", empfiehlt Radenbach den Kursteilnehmern.

Georgische Gewürze

Den Teig für die Chinkali, eine Art Nudelteig, wird ordentlich mit den Händen geknetet. Danach muss er 30 Minuten ruhen und die Füllung kann zubereitet werden. Schon hört man die Fragen: "Zwei Zehen Knoblauch in die Füllung oder doch lieber drei?" "Wollen wir viel frischen Koriander nehmen?"

Die Damengruppe spricht sich für eine gemäßigte Knoblauchdosis aus. Karl-Heinz Roth und seine Mitstreiter haben sich dagegen für vier große Zehen entschieden und würzen die Füllung für die Chinkali kräftig. Roth ist eigens aus Netphen angereist und hat schon an etlichen Kochkursen teilgenommen. Gesina Janson aus Bad Berleburg war ebenfalls schon bei vielen Kochkursen im Rahmen des Literaturpflasters mit dabei.

Als nächstes bereiten die Kursteilnehmer Mzwadis zu. Dabei handelt es sich um Schaschlikspieße, deren Fleisch möglichst zwölf bis 24 Stunden in einer Mischung aus Rotwein, Zwiebeln, Lorbeer, Salz, Pfeffer und Piment eingelegt werden soll. Radenbach schmunzelt. "Ich habe da schon mal etwas vorbereitet. Als Beilage zum Schaschlik machen wir Bratkartoffeln, also im Prinzip Wittgenstein trifft Georgien." Das findet bei allen Teilnehmern Zustimmung. Und die Pellkartoffeln stehen ebenfalls gekocht und geschält bereit.

Neue Gerichte kennenlernen

Nach gut 90 Minuten kommen dann die Gerichte auf die große Tafel. Nur noch etwas Puderzucker, frischer Honig und Granatapfelkerne und das Essen kann beginnen. Mit Granatapfelkernen werden auch die Auberginenröllchen dekoriert. Dabei sind die Gerichte nicht nur für die Teilnehmer des Kochkurses neu, sondern auch für ihren Kochmeister. "Georgische Gerichte kannte ich fast gar nicht", bekennt er. "Ich wusste auch nicht, dass es so viele georgische Gerichte mit Walnüssen gibt." Hans-Christian Radenbach hat eine sehr gute Auswahl an landestypischen Speisen getroffen – finden auch die Teilnehmer.

Von Irmtraud Treude

Weiterer Kochkurs im Berufskolleg Wittgenstein

Am Dienstag, 9. Oktober, findet ein weiterer Kochkurs mit Hans-Christian Radenbach in der Küche des Berufskollegs Wittgenstein statt. Dabei steht erneut das Gastland der diesjährigen Buchmesse Georgien mit seinen Gerichten im Mittelpunkt.


WESTFALENPOST (28.09.2018)
Internet: www.wp.de/staedte/wittgenstein/
Bildquelle: WP-Fotos (4) von Irmtraud Treude

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