Bad Berleburg. (ako) Chatschapuri, Chinkali oder Mzwadi: Viel Neues, aber auch viel Unbekanntes stand am Dienstagabend in der Küche des Berufskollegs Wittgenstein auf dem Speiseplan. Denn mit den typischen Spezialitäten des Gastlandes der diesjährigen Buchmesse, Georgien, waren weder die Teilnehmer des Kochkurses des 25. Bad Berleburger Literaturpflasters, noch Kochmeister und Kursleiter Hans-Christian Radenbach bestens vertraut: "Ich muss ehrlich zugeben, dass Georgien mir überhaupt nicht bekannt war. Aber auf uns warten einige schöne Gerichte."
Die georgische Küche ist sehr abwechslungsreich und überrascht mit völlig neuen Geschmacksoffenbarungen. Ihre Speisen werden dabei in einem gemeinschaftlichen Miteinander zelebriert. Ein Essen in Georgien ist immer ein kleines Fest: "In Georgien gibt es die große Platte. Deswegen kochen wir heute auch nicht wie bei einem Menü in Gängen, sondern bereiten alle Speisen zeitgleich zu", erklärte der Koch.
Auf dem Speiseplan stand folglich eine interessante Auswahl georgischer Gerichte. Mit dem georgischen Käsebrot Chatschapuri, den gefüllten Teigsäckchen Chinkali, den würzig-saftigen Schaschlikspießen Mzwadi und den gefüllten Blätterteigteilchen Napoleoni warteten dabei landestypische Klassiker auf die Teilnehmer. Aber auch die hierzulande eher unübliche Kombination von Auberginen und Walnüssen als eine Art Vorspeise hatte ihren Reiz: "Ich bin echt erstaunt, was man alles mit Walnüssen zubereiten kann", sagte Hans-Christian Radenbach.
In der Küche war dann das Engagement der zwölf Kursteilnehmer gefordert: "Wir arbeiten heute in zwei großen Sechser-Gruppen. Wir haben viele Teige zu machen. Allein der Hefeteig für das Chatschapuri muss eine Stunde ruhen", erklärte Hans-Christian Radenbach, der bereits das fünfte Mal einen Kurs beim Literaturpflaster im Berufskolleg leitete. Der 46-Jährige hatte deshalb schon einige Vorbereitungen getroffen. Unter anderem hatte er das Fleisch für die Schaschlikspieße zuvor über Nacht in Marinade eingelegt – "mindestens 24 Stunden vorher sollte das geschehen", fügte er an.
Dann waren auch die Teilnehmer an der Reihe. Neben der Herstellung der Teige verlangte vor allem die Zubereitung der Auberginen viel Aufmerksamkeit. Bevor diese in der Pfanne angebraten werden konnten, mussten sie geschnitten und in Salz eingelegt werden: "Salz entzieht den Auberginen die Flüssigkeit und ihre Bitterkeit", erklärte Hans-Christian Radenbach. Parallel pürierten die Teilnehmer ungefähr 400 Gramm Walnüsse, ordentlich Knoblauch, etwas Bockshornklee, Koriander und Chilli zu einer formbaren Masse in der Küchenmaschine, die später als Füllung für die hergestellten Auberginenröllchen diente.