Bad Berleburg. Das Berleburger Literaturpflaster ist die Mutter aller Literaturfestivals in Westfalen. Seit nun 22 Jahren holt es die Buchmessen-Ehrengäste in die Region. Bis zum 31. Oktober steht nun Indonesien im Mittelpunkt. "Indonesien ist schon weit weg, ein fernes und fremderes Literaturland als Island oder Neuseeland. Aber ein spannendes", so Rikarde Riedesel, Kulturamtsleiterin und Organisatorin des mit großem privaten Engagement unterstützten Festivals.
Gerade beim Thema Indonesien zeigt sich, wie wichtig das Literaturpflaster ist. Denn es ermöglicht Begegnungen mit Autoren, die ohne die Ankopplung an die Buchmesse wegen der Entfernung und der Reisekosten nie nach Südwestfalen kommen könnten.
Dabei stellt sich Indonesien als besondere Literaturlandschaft dar. "Dort liegt der Schwerpunkt nicht so sehr auf dem eigenen Lesen, sondern auf dem Literaturvortrag, auf Lesungen. Und während wir Deutschen auf den Roman fokussiert sind, gibt es in Indonesien ein großes Interesse an Lyrik", weiß Rikarde Riedesel.
Die Autorin und Journalistin Ayu Utami, der Schriftsteller Andrea Hirata, einer der Literaturstars seiner Heimat, und die Journalistin Linda Christanty stellen in Bad Berleburg ihre Romane in den nächsten Tagen persönlich vor - die ins Deutsche übersetzt sind. "Das Publikum muss kein Englisch können", unterstreicht Rikarde Riedesel. Autorin Leila Chudori war schon da und entzückt, wenn auch ein wenig irritiert. "Sie wollte wissen warum ein ,Bad’ vor Berleburg steht, ,bad’ bedeutet im Englischen ja ,schlecht’", schmunzelt Rikarde Riedesel. Von der Begegnung mit dem unbekannten Literatur-Universum ist sie sehr angetan: "Es lohnt sich, die Leute, die kommen, sind ganz begeistert."
Alle Termine: www.literaturpflaster.com
Von Monika Willer