Finnischer Abend
mit Spezialitäten aus Küche und Kultur

Bad Berleburg. (schn) Wer glaubt, das Bad Berleburger Literaturpflaster bestehe nur aus Lesungen und Literatur, der irrt gewaltig. Zum Programm gehören viele Facetten des Gastlandes. In diesem Jahr ist es Finnland (wir berichteten mehrfach). Und wie nähert man sich der finnischen Kultur? Ein guter Weg führt im wahrsten Sinne des Wortes durch den Magen. Nicht verwunderlich also, dass ein Spezialitätenabend zum Programm gehört.

Und dieser Abend begeisterte Gastgeber Andreas Benkendorf immer mehr, je später er wurde. Das Team der Alten Schule am Goetheplatz hatte am Freitag für seine Gäste eine kleine kulinarische Reise durch Finnland vorbereitet. Los ging es mit finnischem Räucherfisch und Butterbrottorte, gefolgt von "Kesäkeitto", einer Gemüse-Krabbensuppe. Den Hauptgang bildete ein karelischer Fleischtopf und zum Dessert wurde Kissel mit Piroggen gereicht. Die Finnen am Tisch lobten den Koch und würdigten das Essen als wirklich finnisch, so schmecke es auch in Restaurants von Lappland bis Helsinki. Stellt sich die Frage, wie kommen die Finnen an eine Berleburger Festtafel? Das Team der Alten Schule hat das Glück, in der Nachbarschaft eine Frau aus Finnland zu haben, die spontan viele gute Tipps und Geschichten aus ihrem Heimatland zur Verfügung stellte und damit den Organisatoren des Literaturpflasters sehr weiterhelfen konnte. Auch in der Alten Schule nahm man die Hilfe gerne an und nutzte die Tipps auf der Suche nach Rezepten für den Abend.

"Ich könnte ihnen ja normalerweise immer erzählen, dass soll genau so schmecken. Aber heute Abend geht das nicht, wir haben Fachleute hier", sagte Benkendorf mit einem Augenzwinkern. Über persönliche Kontakte war es gelungen, den finnischen Chor "Cantarelli" nach Bad Berleburg zu holen. Einen Tag vor dem gemeinsamen Konzert mit "Singsation" in der Realschule, gaben die 42 Sängerinnen und Sänger Kostproben aus ihrem Repertoire.

Was da zu Gehör gebracht wurde, beeindruckte auch die anwesenden Sänger aus Wittgensteiner Chören. Andreas Benkendorf zeigte sich sprachlos. Dafür wuchs bei allen Anwesenden von Lied zu Lied die Begeisterung.

Von Guido Schneider