Bad Berleburg. (vö) Wer sich mit Finnland beschäftigt, dem wird früher oder später auffallen, dass deutschsprachige Migranten in der Geschichte des Landes eine gewichtige Rolle spielen. Beispiele gefällig? Der Architekt Engel plante das berühmte Empire-Zentrum Helsinkis, der Komponist Pacius vertonte die Nationalhymne Finnlands und die Kaufleute Stockmann und Paulig gründeten das größte Kaufhaus und die größte Kaffeerösterei der Nordischen Länder. Nicht zu vergessen: Der Ingenieur Huber baute die Wasserversorgung der finnischen Hauptstadt, die später beispielhaft für andere Städte sein sollte.
"Migranten in Helsinki" – so ist die Ausstellung überschrieben, die gestern Vormittag im Rahmen des Bad Berleburger Literaturpflasters in der Volksbank Wittgenstein an der Poststraße eröffnet wurde. Die Präsentation mit 16 hochspannenden Informationstafeln ist bis einschließlich Freitag, 31. Oktober, zu sehen. Der Schwerpunkt liege im 19. Jahrhundert, verriet Rikarde Riedesel, die das Literaturpflaster für die Stadt Bad Berleburg federführend betreut. Die Ausstellung sei aus ihrer Sicht "ein hervorragender Einstieg in das Literaturpflaster und bietet allen Freunden unserer Veranstaltungsreihe vorab die Möglichkeit, sich einen historischen Hintergrund zu holen".
Rikarde Riedesel freute sich darüber, dass es gelungen sei, die kostenfreie Wanderausstellung des Finnland-Institutes nach Bad Berleburg zu holen. Die Organisation bestücke mit ihrem Satellitenprogramm auch die Frankfurter Buchmesse. Volksbank-Vorstand Kai Wunderlich, der die Ausstellung eröffnete, freute sich darüber, dass das Kreditinstitut zu den Veranstaltungsorten des Literaturpflasters gehöre. Die Ausstellung biete die Möglichkeit, Finnland von einer Seite kennen zu lernen, die bislang noch nicht unbedingt bekannt sei.
Von Martin Völkel