Eine Liebeserklärung

Die Fotografin Natascha Senftleben zeigt "Mi Argentina"

Bad Berleburg. (howe) Bei einer Wanderung auf dem Bad Berleburger Literaturpflaster begegnet man neben Buchautoren zuweilen auch Fotografen. Jüngstes Beispiel ist Natascha Senftleben, die ihren diplomatischen Dienst in den Deutschen Botschaften von Norwegen, Italien, Spanien, Bosnien-Herzegowina und Afghanistan versah sowie drei wunderbare Jahre lang in Argentinien verbrachte.

Die Hobbyfotografin und Liebhaberin des südamerikanischen Landes erhielt eine Einladung nach Bad Berleburg und folgte dieser prompt. Seit Donnerstagabend präsentiert die Neu-Berlinerin ihre Ausstellung "Mi Argentina" im Museum der Stadt Bad Berleburg am Goetheplatz.

Bad Berleburgs Bürgermeister Bernd Fuhrmann überreichte Natascha Senftleben einen Literaturpflasterstein. Links im Bild: Rikarde Riedesel. (SZ-Foto: Holger Weber)

Die Fotos erzählen Geschichten: Da ist der "Glaciar Perito Moreno", der einzige Gletscher der Welt, der wächst. 40 Meter ist das Eis hoch, seine Fläche ist so groß wie die Zwölf-Millionen-Einwohnermetropole Buenos Aires. Wenn Brocken herunterfallen, glaubt man, es kracht ein Einfamilienhaus zusammen. Da ist auch der "Parque Nacional Tierra del Fuego", der Nationalpark Feuerland. Auf dem Boden wächst Moos, das rot zu glühen scheint. Oder der vierjährige Gonzálo, den Natascha Senftleben im Haus zufällig des Weges reiten sah und den sie auf Socken durch den Regen rennend abgelichtet hat. Da ist neben den Herrlichkeiten der Natur auch das Estadio Antonio Vespuci Alberti der Fußballer von CA River Plate. Die Fotografin präsentiert eindrucksvolle Bilder einer besonderen Fankultur. Und da sind die Menschen aus dem Elendsviertel Adolfo Suarez, die der Ausstellung eine ganz eigene Note verleihen.

Natascha Senftleben, das stellte Bad Berleburgs Kultur- und Kunstkennerin Rikarde Riedesel beim Werkstattgespräch zur Vernissage fest, gelinge die Darstellung eines kontrastreichen Landes. Einerseits entwickle sich die Kraft des Eises, andererseits erfahre man die Ruhe der Landschaft. Auch die Gegensätze von Arm und Reich habe die Fotografin herausgearbeitet.

Die Farben bekräftigen das Geschaffene: Das Foto mit dem Leuchtturm am Beagle-Kanal in Feuerland besticht durch seine kühlen Blautöne, und inmitten dessen steht ein leuchtend roter Turm.

Natascha Senftleben: "Mi Argentina"

bis 7. November, Museum der Stadt Bad Berleburg, Goetheplatz, dienstags, freitags, samstags und sonntags, je 15 bis 18 Uhr, Führungen nach Vereinbarung.

Von Holger Weber


Siegener Zeitung (09.10.2010)
Internet: www.siegener-zeitung.de
Bildquelle: SZ-Foto von Holger Weber (howe)

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