Morgens schauten sich 150 Schüler das Stück in einer kindgerechten Form an, am Abend wurde die Erzählung für Erwachsene aufgeführt.
Bad Berleburg. (bw) Es ist eine Geschichte, die bereits Millionen Menschen rund um den Erdball begeistert hat – und zwar alle Altersklassen. Die berühmte Erzählung "Der kleine Prinz" des französischen Autors Antoine de Saint-Exupéry war eines der meistgelesenen Bücher des 20. Jahrhunderts. Allzu oft driftet eine Aufführung des Stücks aber ins Kitschige ab – genau das wollte gestern das "Theater der Dämmerung" beim Gastspiel in Bad Berleburg vermeiden. Unverändert bleibt natürlich der zentrale Satz in dieser Geschichte: "Man sieht nur mit dem Herzen gut." Dieses Geheimnis erfährt der kleine Prinz am Ende seiner Reise, die ihn von seinem Heimatplaneten hinfort getrieben hat. Eine Rose mit vier Dornen hatte sein Leben verändert: Der kleine Prinz erlebte erstmals die Liebe und auch den damit verbundenen Schmerz. So begab sich der kleine Prinz auf Wanderschaft, von einem Asteroiden zu dem nächsten. Er besuchte den Planeten des Königs, des Eitlen, des Säufers, des Geschäftsmanns, des Laternenanzünders und des Geographen. Letzterer rät ihm, die Erde aufzusuchen.
Gebannt verfolgten gestern Morgen die Schüler der Klasse 5 der Berleburger Realschule und die Alterskameraden der Klassen 5 und 6 der Ludwig-zu-Sayn-Wittgenstein-Hauptschule, wie der Prinz zunächst in der Wüste eine Schlange trifft und später einen blühenden Rosengarten entdeckt – um zu erkennen, dass seine Blume nicht so einzigartig ist. Schließlich trifft er einen Fuchs, der sein Freund wird. Der offenbart ihm die Einzigartigkeit seiner Rose und er gibt ihm ein Geheimnis mit auf den Weg: Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar. Man sieht nur mit dem Herzen gut.
Nach der kindgerechten Aufführung am Morgen folgte gestern Abend ein weiteres und etwas längeres Schattenspiel im Bürgerhaus, das erwachsene Zuschauer begeisterte. Die beiden Veranstaltungen gehörten zum Programm des Literaturpflasters mit dem Gastland Frankreich.
Von Björn Weyand