Böll als Geistesgröße und Person

Neue Bücher: Ralf Schnells Porträt
und Jochen Schuberts Biografie

Ralf Schnell: Heinrich Böll und die Deutschen

In seinem neuen Buch "Heinrich Böll und die Deutschen" (Kiepenheuer & Witsch, 238 S., 19,90 Euro) entwickelt der Literarhistoriker Ralf Schnell an einem thematischen roten Faden das esprit-reiche Porträt eines großen Schriftstellers.

Schnell schöpft nicht nur aus der profunden Kenntnis von Bölls Werk (zu dem die Briefe genauso gezählt werden müssen wie die vielen Reden und Aufsätze), er eröffnet auch viele Perspektiven. Das gilt für die vehemente Zeitgenossenschaft Bölls, auch im Vergleich zu anderen Autoren, wie für seine geistig-literarischen Wurzeln und Quellen wie auch für Bölls literarischen Standort im Blick auf 250 Jahre Literaturgeschichte.

Die Striche und längeren Linien dieses Porträts machen klar, wie viel Komplexität Böll oft verarbeitet hat, bevor er klar konturierte Positionen bezog. Schnell streicht immer wieder die literarischen Dimensionen heraus, die bei Böll auch seine scheinbar nur autobiografischen oder essayistischen Arbeiten annehmen.

Eher um eine konventionell entwickelte Biografie von der Geburt bis zum Tod handelt es sich bei Jochen Schuberts Band "Heinrich Böll" (Theiss Verlag, 340 S., 29,95 Euro). Faktenreich, detailstark und bisweilen mit einem Hang zu wolkig-überhöhenden Beschreibungen schildert der Mitarbeiter der Grünen-nahen Heinrich-Böll-Stiftung die Entwicklung von deren Namenspatron. JD


WESTFALENPOST (21.12.2017)
Internet: www.wp.de/staedte/wittgenstein/
Bildquelle: Buchcover von Kiepenheuer & Witsch

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