Bad Berleburg. "Ich weiß nicht genau, was es wird", räumte Christoph Haupt am Anfang ein. Am Ende hatte er Gewissheit: eine musikalische Lesung voller Exotik, Lebensfreude und Warmherzigkeit, die zum Lächeln animiert. Sylvain Prudhomme stellte am Dienstagabend im Rahmen des Literaturpflasters sein Buch "Ein Lied für Dulce" in der Aula des Johannes-Althusius-Gymnasiums vor. Ein fiktiver Roman mit (auto)biographischen Einflüssen; Prudhomme selbst lebte einige Zeit in Guinea-Bissau, eine ehemalige portugiesische Kolonie an der Westküste Afrikas zwischen Senegal und Guinea. Hier erfährt Couto, der frühere Gitarrist der legendären Band "Super Mama Djombo", dass seine erste große Liebe Dulce gestorben ist.
Inspiriert von der Musik
Inspiriert wurde Prudhommes Roman vor allem von der Musik – besonders die Band "Super Mama Djombo" habe den Autor nachhaltig beeindruckt und geprägt. "In der Musik wird der Atem der Unabhängigkeit spürbar, sie ist sanft, melancholisch und gleichzeitig bewegend", sagt Prudhomme. Dass die Band-Musiker Malan Mané und Joao Motta ihn bei der Buchvorstellung begleiten und sie aktiv mitgestalten, mache ihn stolz. Und tatsächlich gelingt es den energiegeladenen Akkorden von Motta und dem kreolischen Gesang von Mané, dass die Zuschauer noch ein bisschen mehr in die Welt von Dulce und ihrem Volk eintauchen. Während Literatur immer noch eine Übersetzung braucht, funktioniert Musik über (Sprach-)Grenzen hinaus.