Prof. Dr. Max Halhuber †

Schirmherr des Literaturpflasters
verstarb im Alter von 95 Jahren

Prof. Dr. Max-Joseph Halhuber (2. v. l.) wurde 95 Jahre alt. Das SZ-Archivfoto vom Literaturpflaster 2004 zeigt Karsten Wolter zusammen mit dem am Donnerstag verstorbenen Schirmherrn sowie Waltraud Bork und Rikarde Riedesel. (SZ-Foto: Archiv)

Bad Berleburg. (vö) Prof. Dr. Max-Joseph Halhuber ist tot: Der zuletzt gesundheitlich sehr angeschlagene Schirmherr des Bad Berleburger Literaturpflasters starb am vergangenen Donnerstag im Alter von 95 Jahren. Heute wird der gebürtige Tiroler, der 1981 mit seiner Familie nach Bad Berleburg kam, in Innsbruck beigesetzt.

Max Halhuber ist Träger des Bundesverdienstkreuzes I. Klasse der Bundesrepublik Deutschland. Vor vier Jahren veröffentlichte der Professor für Innere Medizin seine Autobiographie mit dem Titel "Wir sind die Letzten, fragt uns aus! Erfahrungen des 90-jährigen Max-Joseph Halhuber". Der Österreicher lebte seit 1967 in Deutschland und arbeitete von diesem Zeitpunkt an als Ärztlicher Direktor der Klinik Höhenried für Herz-Kreislauf-Erkrankungen am Starnberger See. Zu seinen Verdiensten gehört die grundlegende Veränderung der kardiologischen Rehabilitation.

Parallel wirkte Max Halhuber als Professor an der Technischen Universität in München. 1981 wurde er pensioniert. Im Jahr 1994 gehörte der überzeugte Europäer zu den Gründern des Berleburger Literaturpflasters, dessen Schirmherrschaft er bis zuletzt inne hatte.

"Er war für uns von Beginn an eine große Unterstützung in jeder Hinsicht. Er hat in Bad Berleburg eine Menge in Bewegung gesetzt", sagte Rikarde Riedesel vom Organisations-Team des Literaturpflasters gestern im Gespräch mit der SZ. Die Kustodin der Stadt Bad Berleburg erinnerte sich noch bestens an das Österreich-Literaturpflaster im Jahr 1995: "Max Halhuber sagte uns, dass er Paul Flora gut kennt und ihn zur Veranstaltungsreihe nach Berleburg holt. Das hat er auch getan und wir hatten einen großartigen Autoren bei uns, den wir nicht bezahlen mussten. Das wäre ohne diese Kontakte nie möglich gewesen."

Max Halhuber werde zweifellos eine große Lücke hinterlassen, die nicht zu schließen sei. Der gebürtige Tiroler war im gesellschaftlichen Leben der Odebornstadt sehr präsent. Seine eigenen Erfahrungen – vor allem aus der Zeit des Nationalsozialismus – diskutierte er mehrfach mit Schülern an Bad Berleburger Schulen.

Von Martin Völkel


Siegener Zeitung (20.12.2011)
Internet: www.siegener-zeitung.de
Bildquelle: SZ-Foto (Archiv)

Siegener Zeitung

© 2007-2011 Berleburger Literaturpflaster - Literatur & Kultur aus dem Schwerpunktland der Frankfurter Buchmesse.
Impressum :: Datenschutz :: powered by jr webdesign