Bad Berleburg. Es sind unendliche Weiten, die sich dem Betrachter des Fotos eröffnen, das eine isländische Bergkulisse zeigt. Dass der Fuß der Fotografin unten rechts im Bild zu sehen ist, fällt erst beim zweiten Hinsehen auf - und lässt erahnen, dass sich bei den Bildern nicht um professionelle Kunstfotos, sondern ganz einfach um schöne Urlaubserinnerungen handelt.
Es sind die Urlaubsfotos zweier junger Wittgensteinerinnen, die jetzt in der Sparkasse Wittgenstein im Rahmen des Berleburger Literaturpflasters noch bis zum 25. Oktober der Öffentlichkeit präsentiert werden: Christine Apler und Johanna Riedesel bereisten vor zwei Jahren gemeinsam das nordische Land, das in diesem Jahr den Schwerpunkt des Literaturpflasters bildet. "Das ist wirklich ein schöner Zufall, dass mit Frau Apler jemand aus unserem Hause so einen tollen Beitrag zu der Veranstaltungsreihe liefern konnte", freute sich Vorstandssekretär Andreas Droese bei der Eröffnung der Ausstellung, dass die Sparkasse in diesem Jahr erstmalig auch in der Veranstaltergemeinschaft vertreten ist. Dass ihre Urlaubsfotos einmal großformatig in den Räumen ihres Arbeitgebers hängen würden, hätte Christine Apler zum Zeitpunkt des Urlaubs 2009 nicht erwartet: "Ich mache ja auch nur ganz normale Bilder, wie sie jeder im Urlaub macht“, erzählt die Sparkassenfachwirtin. "Als ich hörte, dass das Thema des diesjährigen Literaturpflasters Island sein wird, habe ich das einfach mal angesprochen, dass Johanna und ich da schöne Bilder haben, die man verwenden könne."
Belebte Häfen, eine einsame Möwe auf einem Holzpfahl, bunte Blumen vor gigantischen Eisbrocken - die Vielseitigkeit Islands spricht aus den Fotos der beiden Freundinnen, von denen eine dem Ruf des Nordens bereits wieder gefolgt ist: Johanna Riedesel konnte zur Eröffnung der Ausstellung am Mittwochabend nicht dabei sein, sie ist schon wieder in neuer Foto-Mission unterwegs - in Island. Neben den berühmten Naturschauspielen der Wasser spuckenden Geysire und beeindruckenden Gletscher sind es vor allem die Bilder abseits des Tourismus, welche die Ausstellung sehenswert machen.
Von Anna Gemünd