Kristof Magnusson:
"Gebrauchsanweisung für Island"

Von Schwimmbädern, Sagas und Elfen

Kristof Magnusson (re.) erzählte liebevolle und interessante Details über Island, das Heimatland seines Vaters, bei der Lesung seines Werkes 'Gebrauchsanweisung für Island'. Mit im Bild Otto Marburger, Vorsitzender der Kulturgemeinde. (WIPO-Foto: Anna Lena Krämer)
Zum Dank für die wertvollen Einblicke in Land und Leute im Nordatlantik überreichte Otto Marburger dem Erfolgsautoren Kristof Magnusson (re.) einen Literaturpflaster-Stein. (WIPO-Foto: Anna Lena Krämer)
Das Interesse an Kristof Magnussons Einblicken in die Welt Islands war groß im Berleburger Sanitätshaus Kienzle. So bildete sich im Anschluss an die Lesung auch eine ellenlange Schlange am Tisch des Autoren. (WIPO-Foto: Anna Lena Krämer)

Bad Berleburg. (al) "Island - eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit", so die Meinung des Deutsch-Isländers Kristof Magnusson. Mit seinem Buch "Gebrauchsanweisung für Island" war der Erfolgsautor aus Hamburg zu Gast beim Bad Berleburger Literaturpflaster und gewährte spannende und ganz humorvolle, persönliche Einblicke in das Leben auf der Insel nahe des Polarkreises. Die "Gebrauchsanweisung" ist ein kulturelles Portrait von Land und Menschen, viel mehr als ein Reiseführer und zeigt Gewohnheiten, Sitten, Geschichten, Sagas und Aktuelles aus dem Blickwinkel eines echten Island-Freundes.

Kristof Magnusson ist Sohn eines isländischen Vaters, Autor, Übersetzer und ausgebildeter Kirchenmusiker.

Seine Zuhörer im Berleburger Sanitätshaus Kienzle begeisterte der gebürtige Hamburger mit den charmant humorvollen und doch sehr informativen Passagen seines Werkes und räumte ganz nebenbei mit den "merkwürdigen Vorstellungen" der Deutschen von Island, wie auch umgekehrt auf. "Die Leute wissen relativ wenig von Island", erklärte der sympathische 35-Jährige und auch die Vorstellungen der Isländer beruhten weitgehend nur auf Fernseh-Serien wie "Derrick". ("Viele Isländer können kein Wort Deutsch, außer etwa "Es tut mir Leid, ihre Frau ist tot.").

Durch Vulkaneruptionen entstanden, leben erst seit rund 1.200 Jahren Menschen auf Island. "Island hat keine Ähnlichkeit zu anderen Vulkanländern", sagt Kristof Magnusson. "Es ist das jüngste Land der Erde, man kann bei seiner Entwicklung zu sehen. Es ist der Übergang zum Nichts, dahinter bleibt nur das Eis." Island sei das deutliche Gegenteil von Goethes Italien-Reise und doch kehrten einmal Dagewesene immer wieder zurück.

Die Kultur ist der unseren nicht fremd, dennoch faszinieren Lebensweisen und Landschaft viele Mitteleuropäer. Das naturnahe Leben, ein gerade einmal sechs Wochen währender Sommer, die Volksleidenschaft "Schwimmbad", die alten Sagas, die in Island einen ebenso hohen Stellenwert besitzen, wie die Elfen - all jenes stellte das Allroundtalent Magnusson am Dienstagabend vor.

Über das große Interesse an seiner Lesung zeigte sich Magnusson jedoch überrascht. Er hätte im Vorfeld schon befürchtet, die Schaufensterpuppen unter das Publikum mischen zu müssen, damit der Saal voller wirke. So sah es am Dienstagabend aber ganz und gar nicht aus. Vielmehr mussten noch extra Stühle gestellt werden, um allen Interessierten Platz bieten zu können.

Mit seiner "Gebrauchsanweisung für Island" machte Kristof Magnusson Lust auf Mehr. Wer noch nicht dort gewesen ist, wollte Landschaft, Menschen und Sitten der doch exotischen Insel im Nordatlantik kennen lernen, wer die Insel bereits besucht hatte, fühlte sich in vielen Eindrücken bestätigt.

"Island ist einzigartig", so die überdeutliche Botschaft von Kristof Magnusson. "Und dieses Gefühl lässt niemals nach."

Von Anna Lena Krämer


Wittgensteiner Wochenpost - WIPO (15.10.2011)
Internet: www.wipo-online.de
Bildquelle: WIPO-Fotos (3) von Anna Lena Krämer (al)

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