Bad Berleburg. Drei Tage lang waren Kinderbuch-Autor Stefan Boonen und Künstler Tom Schoonooghe zu Gast bei verschiedenen Veranstaltungen in Wittgenstein. Dabei genossen die beiden Belgier nicht nur die "wunderschöne Landschaft", sondern präsentieren ihre Werke im Rahmen des Berleburger Literaturpflasters in Schulen (siehe "Kinderpost") und in der Volksbank-Filiale an der Poststraße.
Worte verwandeln sich
Vor einem alterstechnisch gut gemischten Publikum erklärten Zeichner und Schreiber, wie sich die Worte nach und nach in gemalte Bilder verwandeln. "Es ist eine Sache der Inspiration. Die Texte sprechen zu einem. Ich beginne mit Skizzen, die er dann abnickt oder auch nicht – und dann, nach drei bis vier Monaten, sind die Zeichnungen zu einem Buch dann meist fertig", erläuterte Schoonooghe.
Mehrere Beispiele für seine Kunst aus dem Werk "Ein Mädchen, sieben Pfannkuchen und ein roter Koffer" sowie Ausschnitte aus drei weiteren gemeinsamen Arbeiten zieren nun noch bis zum 31. Oktober die Wände der Filiale. Weitere Zusammenarbeiten und Besuche in Bad Berleburg könnten durchaus folgen, in dieser Woche stellte die Druckerei die fünfte Werkschau der beiden Künstler fertig. "Wir sind selber schon gespannt, wie es aussieht. Gesehen haben wir es noch nicht", sagte der 49-jährigen Boonen.
Schoonooghe ist in der Heimat unterdessen ein oft gefragter Mann. "Mittlerweile wissen die Leute, für welchen Zeichenstil ich stehe. Ich wurde letztens auch von einer politischen Partei darum gebeten, für eine Kampagne zu zeichnen."
Kein Wunder: Seinen durchaus speziellen Zeichenstil kann man mit dem Begriff "kontrolliertes Durcheinander" charakterisieren. Oder, wie es Boonen ausdrückt: "Tom hat einen gewissen Hang zur Chaotie."
Von Patrick Friedland