Zum Berleburger Literaturpflaster
wieder eine kulinarische Reise im Schloss
Linsensuppe und Fladenbrot
Bad Berleburg. (cw) "Alle Jahre wieder ..." ist in Bad Berleburg "Literaturpflaster" und entsprechend des Gastlandes der Frankfurter Buchmesse stellt sich das Erndtebrücker Hotel "Edermühle" den lukullischen Herausforderungen im historischen Ambiente des Bad Berleburger Schlosses.
"Unser Küchenchef Jörg Klein hätte gern alle 180 Interessierten zu diesem kulinarischen Abenteuer in die Türkei eingeladen, aus Platzgründen mussten wir uns jedoch auf 68 Gäste beschränken und lassen diese Veranstaltung der Einmaligkeit halber auch nur ein einziges Mal stattfinden", erklärte "Edermühlen"-Betreiber Henning Schorge.
"Ayran", ein türkischer Apéritif, bestehend aus Joghurt, Wasser, Salz und Zitronenmelisse ließ den erwartungsfrohen Gästen das Wasser im Mund zusammenlaufen. Gefolgt von roter Linsensuppe, türkischem Fladenbrot (Pide) mit einer Kräuter-Käse-Créme (Haydari), den wohlschmeckend milden Biber tursusu (eingelegte Paprikaschoten) und Kihcbahg iste (gegrillter Schwertfisch) sowie Sigara böregi (Teigröllchen) erfüllte die breite Palette der Vorspeisenvariationen die Gourmets mit großer Zufriedenheit.
Jörg Klein kredenzte den neugierigen Augen und Mägen wahre Kunstwerke, die ab und an etwas üppig ausfielen, die den Feinschmecker im Schlossfoyer aber zu völliger Hingabe der Leckereien bewegten. Die Speisekarte beschrieb mit bloßen Worten den Sevrek Kagitta (Seebarsch im Päckchen), das Nohut (Kalbfleisch mit Kichererbsen), Pilic sarmasi (Hühnerfleischröllchen), Karniyarik (gefüllte Aubergine) und I cli köfle (Bulgurröllchen), was sich während des Genusses als delikates Gedicht offenbarte.
Ali und Mete, türkische Musiker und Sänger, wussten die einzelnen Abschnitte der Speisenfolge entsprechend der inneliegenden Würze und Schärfe auch vertont zu untermalen, mal orientalisch kitschig und liebevoll verschmust, mal mit lautstarkem Pepp. Die Gäste genossen es und vergaßen auch nicht die beiden "Musen" mit ausdrucksstarkem Applaus zu belohnen.
Jeder Gourmet des Abends wusste, auf welches Geschmacksabenteuer sie oder er sich eingelassen hat, so mancher kam der Beliebtheit der Veranstaltung halber als "Wiederholungstäter" ins Schloss, denn der experimentierfreudige Genießer scheut keinesfalls die exotische, jedoch auf den deutschen Gaumen abgemilderte Auslese der Gerichte.
Den krönenden Abschluss erzielte Jörg Klein mit der Präsentation der Dessertvariation mit Baklava (Blätterteigschnitte), Julumba tathsi (Spritzkuchen) und Ayvan tathsi (Quitten in Sirup). Mit großem Hallo wurde das süße Finale bereits beim Auftragen eskortiert.
Bereits heute sind die Freunde der kulinarischen Literaturreisen darauf erpicht, auch im nächsten Jahr einen gut vierstündigen Abstecher ins Buchmessengastland China zu unternehmen. Auch bei dieser Reise sind die Plätze im "Schlossabteil" allerdings wieder begrenzt.
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