Immer mehr Literaturfreunde
Geschenk an die
Bad Berleburger
Stadtbücherei: Koranblätter mit Goldauflage
Bad Berleburg. (cw) Genau eine Woche nachdem die Lesung des Schriftstellers Selim Özdogan in der Odebornklinik die Pforten des 15. Bad Berleburger Literaturpflasters geschlossen hat, zog nun die Veranstaltergemeinschaft ein hocherfreuliches Resümee.
In diesem Jahr, so Berleburgs Bürgermeister Bernd Fuhrmann, seien insgesamt 1.727 Besucher gezählt worden. Die Veranstaltungsreihe habe sich in den vergangenen Jahren außergewöhnlich gut etabliert und verleihe Berleburg ein besonderes Profil auf dem Kultursektor.
Seit vergangenem Jahr ist es für Internetnutzer auch möglich, durch die Präsentation des Berleburger Webdesigners Jürgen Reinhard, das Literaturpflaster virtuell auf www.literaturpflaster.com zu verfolgen. Für Bücherfreunde stehen in der Stadtbücherei handsignierte Exemplare der auf dem Literaturpflaster gewandelten türkischen Autoren zur Ansicht zur Verfügung. Gabi Klotz pflegt seit vielen Jahren den Bestand der Bücherei und freut sich über die neu hinzugekommenen Schriftstücke.
Dass sich die kulturelle Veranstaltungsreihe was Beliebtheit und Besucherzahlen angeht so gut entwickelt hat, ist dem unermüdlichen Bemühen der Stadtarchivarin und Germanistin Rikarde Riedesel zu verdanken. In der Vergangenheit lief das Projekt Gefahr, im Sande zu verlaufen, Rikarde Riedesel ging motiviert ans Werk und platzierte das kleine Städtchen in den Fokus des Leseinteresses weit über die Wittgensteiner Grenzen hinaus.
Auch im nächsten Jahr sind die Veranstalter Stadt Bad Berleburg, Kulturgemeinde, Sparkasse Wittgenstein, Bad Berleburg Markt und Tourismus e.V. und VHS wieder mit dabei, wenn das Gastland der Buchmesse China heißt. Die Planungen laufen auf Hochtouren, aber: "Verraten wird noch nichts, nur versprochen, dass für Kulturfreunde ein vielfältiges Programm ausgearbeitet wird", so Rikarde Riedesel.
Ein besonderes Präsent überreichte der Orientalistikbegeisterte Stadtdirektor a.D. Hans-Ulrich Kuppert der Stadtbücherei aus seinem Privatbesitz: Nutzer der Bibliothek können in Kürze handgeschriebene, farbig ausgestaltete Koranblätter mit Blattgoldauflage von 1750 bewundern. Die Raritäten stammen aus dem als Kloster der "Tanzenden Derwische" bekannten Kloster Konya. Ergänzend zum 750-jährigen Stadtjubiläum überreichte Kuppert, ebenfalls aus Privatbesitz, an das Berleburger Standesamt ein Kunstwerk mit Brautpaarmotiv des Bildhauers Wolfgang Kreutter. Bereits im Sommer 2008 erwies sich der einstige Hausherr des Berleburger Rathauses als großer Mäzen und schenkte eine reichhaltige Sammlung an Belletristik und Biografien.
Von Christiane Weinhold