Ádám Bodor wurde 1936 in Klausenberg (Siebenbürgen), im heutigen Rumänien (Cluj), geboren, das zu damaliger Zeit noch zu Ungarn (Kolozsvár) gehörte. Ab 1955 nahm Bodor ein Studium der reformierten Theologie an der Universität in Cluj auf, arbeitete allerdings nie als Geistlicher.
Stattdessen war er zunächst als Archivar und später als Übersetzer tätig. Ab 1969 übte er dann den Beruf des freien Schriftstellers aus und wurde 1970 Mitglied des rumänischen Schriftstellerverbandes. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte er bereits einige Novellen geschrieben und diese in diversen rumänischen Zeitungen veröffentlicht.
1982 folgte die Übersiedlung nach Ungarn. Dort wurde er Lektor beim Magvető Verlag und später auch Redakteur. 1991 errang Bodor in einem Wettbewerb der Zeitschrift „Holmi“ mit einer Novelle den 1. Preis. Somit machte er sich auch in Ungarn einen Namen. Sein erster Roman „Schutzgebiet Sinistra. Ein Roman in Novellen“ („Sinistra körzet. Egy regény fejezetei“) erschien 1992 und basiert auf dieser ausgezeichneten Novelle. Die deutsche Übersetzung publizierte der Ammann Verlag 1994 und bildete Bodors erste deutsche Veröffentlichung überhaupt.
1999 folgte „Der Besuch des Erzbischofs“. Ádám Bodor schreibt insbesondere Kurzprosatexte und Romane. Einige seiner Werke wurden sogar verfilmt („Forró vizet a kopaszra“ – dt. Heißes Wasser auf den Glatzkopf, „Plusz-minusz egy nap“ – dt. Plus-minus ein Tag, „A részleg“ – dt. Die Außenstelle).