Alka Saraogi wurde 1960 in Kalkutta (heute Kolkata) geboren, wo sie auch heute noch lebt. Sie gehört wie der Protagonist ihres berühmtesten Romans „Umweg nach Kalkutta“ (2006; „Kahaniki Talash Mein“ 1996) den Mawari an, einer Volksgemeinschaft, die aus dem Bundestaat Rajasthan in die Region Bengalen ausgewandert ist und dort zum wohlhabenden Stand der Geschäftsleute zählt, aber ihre Sprache (Hindi) und die Sitten der Vorfahren bewahrt hat.
Nach bereits acht Jahren Ehe und der Geburt zweier Kinder nahm Saraogi ein Studium der Hindi- Literatur an der Universität von Kalkutta auf, für eine Frau in einer konservativen Umgebung ein höchst ungewöhnlicher und mutiger Schritt, und schloss dieses mit einer Promotion ab.
Mit Zeitungsartikeln über Gesundheit und Emanzipation machte sich Alka Saraogi zunächst einen Namen, bevor sie mit dem Schreiben von fiktiven Romanen und zahlreichen Novellen begann. 1998 veröffentlichte sie ihren Debütroman „Kali-Katha Via Bypass“, der unter dem Titel „Umweg nach Kalkutta“ (2006) auch auf Deutsch erschien und für den sie den Sahitya Akademi Award im Jahr 2001 erhielt. Für die Autorin war es zudem von Bedeutung, dass sie, anders als andere indische Schriftsteller, ihr Werk in ihrer Muttersprache Hindi schreiben konnte. Auch nach dem Ende der britischen Kolonialzeit empfindet Saraogi die englische Sprache immer noch als ein Symbol für Ungleichheit und ein Indiz für den Fortbestand der kolonialen Einflüsse in der Gesellschaft. Die indische Vergangenheit unter kolonialer Besatzung arbeitet sie in ihrem Roman ebenso auf wie die Mawari-Diaspora, ihre Herkunft, Traditionen und ihre Familienverbände.