Steinunn Sigurðardóttir, geboren 1960 in Reykjavík, ist eine der anerkanntesten Autorinnen Islands.
Als Steinunn ihren Abschluss in Philosophie und Psychologie an der Universität von Dublin machte, hatte sie bereits zwei Sammelbände mit Gedichten veröffentlicht. Bereits mit 19 Jahren machte sie sich mit ihrem Lyrikband „Sífellur“ (1969) einen Namen. Im Anschluss an ihr Studium arbeitete sie viele Jahre für das isländische Radio und Fernsehen. Sie interviewte vornehmlich Persönlichkeiten wie den Nobelpreisträger Halldór Kiljan Laxness, die Sängerin Björk und Iris Murdoch, einer anglo-irische Schriftstellerin und Philosophin.
International bekannt wurde sie allerdings erst durch ihre Romane „Der Zeitdieb“ (dt. 1999) und „Herzort“ (dt. 2001). Ersterer wurde ein Bestsellererfolg und 1998 in Frankreich unter dem Titel „Voleur de vie“ mit Emmanuelle Béart, Sandrine Bonnaire und André Dussollier in den Hauptrollen verfilmt. 1995 erhielt sie für „Herzort“ den Isländischen Literaturpreis. In den darauffolgenden Jahren erschienen des Weiteren die Romane „Gletschertheater“ (dt. 2003), „Die Liebe der Fische“ (dt. 2006), „Sonnenscheinpferd“ (2008) und „Der gute Liebhaber“ (2011). Die Zeit, Vergänglichkeit, damit verbundene Erinnerungen und die Liebe sind wohl die größten Themen in diesen Romanen. Ebenfalls durchdringt auch immer wieder die Lyrik Steinunns Werke. Durch ihr sensibles Sprachgespür erhalten die Texte einen eigenen melodischen Klang.
Steinunn Sigurðardóttir hat an unterschiedlichen Orten in Europa, den USA und Japan gelebt. Heute pendelt sie zwischen Reykjavík und Berlin.
Weitere Informationen (Englisch) zur Person finden Sie hier: http://www.steinunn.net/