Hatice Akyün, geboren am 15. Juni 1969 in Akpınar Köyü, einem kleinen anatolischen Dorf, ist eine freie Schriftstellerin und Journalistin mit türkischem Ursprung.
1972 zog sie mit ihren Eltern und ihrer älteren Schwester nach Duisburg und lernte Deutsch indem sie Grimms-Märchen oder Bücher von Hanni und Nanni verschlang.
Nach dem Abschluss der Mittleren Reife machte Akyün eine Lehre als Justizangestellte beim Amtsgericht. Ihre Begeisterung für die Literatur und vielen Zufällen hat sie es zu verdanken, dass sie schließlich als Journalistin in der Lokalredaktion Duisburg der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ) tätig wird. Sie holte ihr Abitur nach und begann im Anschluss ein Studium an der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf.
2001 zog sie nach Berlin, um als Society-Reporterin bei der Zeitschrift Max tätig zu werden. Nur zwei Jahre später schreibt sie bereits als freie Journalistin für den Spiegel, EMMA und den Berliner Tagesspiegel, was sie auch heute noch tut.
Ihr biographisches Erstlingswerk „Einmal Hans mit scharfer Soße“ erschien 2005 im Goldmann Verlag. In ihm berichtet Akyün über ihr Leben zwischen zwei Welten, genau genommen zwischen Berlin und dem Bosporus. Sie rückt Eigenarten der Deutschen wie der Türken amüsant und auf eine witzige, humorvolle Weise zu Leibe.
So ist auf der Internetseite des Verlages zu lesen: ,„Hans und Helga heißen alle Deutschen bei uns Türken“, schreibt Hatice Akyün, „und jedes Mal, wenn ich in die Türkei fahre, heißt es: ‚Hast du jetzt endlich einen Hans gefunden?‘. Natürlich habe ich ihn noch nicht gefunden. Ein Hans, der galant genug wäre, mir beim ersten Date – wie in der Türkei üblich – die Autotür aufzuhalten, ist mir noch nicht begegnet.“‘
In „Ali zum Dessert“ (2008) führt die Autorin ihre Erfolgsgeschichte fort, denn Hans hat sie bisher nicht gefunden und plötzlich tauch Ali in ihrem Leben auf. Was nun tun? Denn eine Familienzusammenführung auf Türkisch ist nicht gerade ein Zuckerschlecken.
Hatice Akyün lebt und arbeitet in Berlin und engagiert sich überdies für Integrationsfragen in Deutschland. 2009 wurde sie mit dem Duisburger Preis für Toleranz und Zivilcourage ausgezeichnet und zwei Jahre später wurde ihr gemeinsam mit der Wissenschaftlerin Naika Foroutan den Berliner Integrationspreis verliehen.
2014 erschien ihr neuster Roman mit dem ungewöhnlichen Titel "Verfluchte anatolische Bergziegenkacke".
Weitere Informationen finden Sie hier: www.akyuen.de