Paul Flora
Der 1922 geborene Österreicher Paul Flora war insbesondere als Graphiker und Zeichner im Bereich der Bildenden Künste tätig und erlangte dort durch seine grazilen und feinlinigen, aber zugleich dynamischen Zeichnungen an großer Bekanntheit. Durch seine unverkennbare Strichtechnik mit Tuschfedern, machte er sich weit über Europa hinaus einen Namen. Nicht umsonst bezeichnete man ihn als „Meister der Grautöne“.
Zu seinen technischen Fähigkeiten gesellte sich oft ein Blick für das Originelle, teilweise auch des Entlegenen. Sein Witz reichte demnach von ätzender Satire, übermilde Ironie bis hin zu gelassenem Humor. Wiederkehrende Themen in Flora’s nicht nur zeichnerischen, sondern auch literarischen Werken sind besonders Venedig und dessen Karneval sowie die commedia dell’arte. Des Weiteren sind es Militärszenen, Untergangsszenarien der KuK-Monarchie sowie der angemaßte Hochmut der Herrschenden und die organisierte Spießigkeit von Vereinen und Verbänden, die einen prägenden Einfluss auf seine Werke hatten. Floras Spätwerke sind geprägt durch Herbststimmungen, hervorgehoben durch einsame Reiter im Nebel, kahle Bäume und einsame verfallene Häuser. Das Wappentier und zugleich häufigstes Motiv ist der Rabe. Zeit seines Lebens erhielt er internationale Auszeichnungen wie den Wiener Preis der Gesellschaft zur Förderung neuer Kunst (1948) oder den Premio internazionale Asiago d`Arte Filatelica (1986) und wurde 1986 zum Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste ernannt.
2009 verstarb Paul Flora im Alter von 86 Jahren in Innsbruck.
Weitere Informationen zur Person finden Sie hier: www.paulflora.com
Publikationen:
- Der Mensch denkt, Wien: Zwei Berge Verlag, 1947
- Herr Huber im wilden Westen, Wien: Zwei Berge Verlag 1947
- Flora’s Fauna, Zürich: Diogenes Verlag 1953
- Das Musenross, Zürich: Diogenes Verlag 1955
- Das Schlachtross, Zürich: Diogenes Verlag 1957
- Trauerflora, Zürich: Diogenes Verlag 1958
- Vivat Vamp!, Zürich: Diogenes Verlag 1959
- Der Zahn der Zeit, Zürich: Diogenes Verlag 1961
- Ach du liebe Zeit!, Zürich: Diogenes Verlag 1961
- Königsdramen, Zürich: Diogenes Verlag 1966
- Veduten und Figuren, Zürich: Diogenes Verlag 1968
- Der gebildete Gartenzwerg, Zürich: Diogenes Verlag 1969
- Die verwurzelten Tiroler und ihre bösen Feinde, Zürich: Diogenes Verlag 1970
- Als der Großvater auf die Großmutter schoss, Zürich: Diogenes Verlag 1971
- Hungerburger Elegien, Zürich: Diogenes Verlag 1975
- Der blasse Busenfreund, Zürich: Diogenes Verlag 1979
- Vergebliche Worte, Zürich: Diogenes Verlag 1981
- Nocturnos, Zürich: Diogenes Verlag 1982
- Die Raben von San Marco, Zürich: Diogenes Verlag 1985
- Penthouse, Zürich: Diogenes Verlag1986
- Gezeichnetes und Geschriebenes, Bozen: Athesia Verlag, 1987
- Die welke Pracht, Zürich: Diogenes Verlag 1989
- Zeichnungen, Zürich: Diogenes Verlag 1992
- Dies und Das, Zürich Diogenes Verlag 1997
- Zeichnungen 1938 – 2001, Zürich: Diogenes Verlag 2002
- Ein Florilegium, Salzburg: Otto Müller Verlag 2002
- Stille Bilder, Zürich: Diogenes Verlag 2005
- Wies halt so kommt. Erinnerungen, Zürich: Diogenes Verlag 2007
- Rückwärts in die Zukunft, Zürich: Diogenes Verlag 2007