Kurt Lanthaler wurde 1960 in Bozen geboren und lebt heute in Berlin. Als Schriftsteller machte er sich vor allem durch seine Tschonnie- Tschenett- Romane einen Namen. Mit sachkundigem Beobachterverstand führt er in die Südtirolproblematik des 20. Jahrhunderts ein, charakterisiert detailliert politische wie wirtschaftliche Wirren in Zeiten der Autonomiebewegung. Doch auch der Kultur Südtirols widmet er sich: Schon mit dem Namen Tschenett, ein Name rätoromanischen Ursprungs, legt Lanthaler seine Verbundenheit zur entfernten Heimat nahe und lässt dies auch syntaktisch in seinen Sprachstil einfließen. Die packende und spannende Roman- Reihe hebt sich mit Lanthalers skurrilen, aber höchst unterhaltsamen Einfällen von denen klassischer Kriminalromane ab. Tschenett ist ein Antiheld, dessen wunderliche Methoden sich vom Beamtenermittlertypus abheben, vielleicht auch gerade weil er „nur“ ein LKW- Fahrer mit Matrosenvergangenheit ist. 1999 gewann er mit seinem vierten Tschenett- Roman ("Azzurro") den dritten Platz beim 15. Deutschen Krimi-Preis.
Auch der Lyrik steht Kurt Lanthaler offen gegenüber. Das Projekt ":himmel & hoell. 84 strofen fuer 84 stufen" war eine mediengerechte Umsetzung einer zwischen September 2001 und November 2003 knapp südlich des Brennerpasses zu sehenden Installation: Auf 84 Stufen, die zu einem Bunker aus der Zeit des italienischen Faschismus führen, befestigte Lanthaler 84 Zweizeiler, die dort 26 Monate lang Wind und Wetter ausgesetzt waren. Das gleichnamige Buch ":himmel & hoell" korrespondiert mit den Versen, die im Originalzustand Stufe um Stufe mit dem Fuß gelesen werden mussten.
Nebst Romanen schreibt Lanthaler Erzählungen, Kurzgeschichten, Theaterstücke und Drehbücher. Außerdem übersetzt er im deutschsprachigen Raum weitgehend unbekannte italienische Romane.
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