Bert Wagendorp

Bert Wagendorp wurde 1956 in Groenlo geboren. Er studierte Sprach- und Literaturwissen-schaften an der Reichsuniversität Groningen und ist heute als Kolumnist für die niederländi-sche Zeitung De Volkskrant und eine flämische Tageszeitung tätig. Zwischen 1989 und 1994 berichtete er unter anderem von der Tour de France. Die Faszination zum Radrennsport bewegte ihn letztendlich dazu, das literarische Rennradmagazin De Muur zugründen.

Die sportliche Begeisterungsfähigkeit setzt sich auch in seinen Romanen fort. 1995 erschien sein erster Roman "De Proloog", in dem er die Höhen und Tiefen des Radrennsports kritisch ergründet. Im Mai 2013 erschien der Roman "Ventoux", der als der große Überraschungsbestseller der letzten Jahre gilt. Auch in diesem Roman widmet Wagendorp sich seiner sportlichen Leidenschaft auf zwei Rädern.

Denn der Mont Ventoux, nach dem auch der Roman benannt wurde und der zugleich den Schauort der Handlung darstellt, war bereits neun Mal eine Etappe der Tour de France. 1967 gelangte der Mont Ventoux zu trauriger Berühmtheit: am 13. Juli brach der englische Radprofi Tom Simpson eineinhalb Kilometer vor dem Gipfel erschöpft zusammen und verstarb noch an der Unglücksstelle.

Der Berg und seine Bezwingung sind seit jeher eine Metapher für das Leben. So auch bei Wagendorp: Bart und seine vier Jugendfreunde André, Joost, Peter und David sind alle unsterblich in Laura verliebt. Doch der Sommer 1982 soll auch das Jahr ihres größten Unglücks werden. Gemeinsam radeln die sechs Freunde den Mont Ventoux hinauf. Zurück kehren nur fünf von ihnen. Nach dem traurigen Vorfall verschwindet Laura spurlos. Erst dreißig Jahre später will sie die vier Männer am Ventoux wiedertreffen und darüber sprechen, was damals wirklich geschah. Die Freunde folgen ihrer Einladung.

Der Roman thematisiert vor allem das Erwachsenwerden und die Freundschaft. Die Konfrontation mit der Vergangenheit führt dazu, dass die Freunde auch die Gegenwart hinterfragen. Am Ende ist keiner mehr so wie er vorher war.

"Ventoux" wurde in den Niederlanden 2015 erfolgreich verfilmt.