Hinter dem Pseudonym Britta Bolt versteckt sich das Autorenduo Britta Böhler und Rodney Bolt.
Rodney Bolt, geboren in Südafrika, arbeitete zunächst erfolgreich als Theaterregisseur in seinem Heimatland und später auch in Cambridge und London. 1990 zog er nach Amsterdam und wurde dort vor allem als Reisejournalist bekannt. Seine Reportagen erschienen in Zeitungen und Magazinen wie The Daily Telegraph und Vogue. Um die Jahrhundertwende widmete Bolt sich dem Schreiben von Romanen und Biografien. Vor allem die Geschichten um Christopher Marlowe und Lorenzo Da Ponte hatten es ihm angetan. 2004 veröffentlichte er "History Play", ein fiktionales Spiel mit der Lebensgeschichte von Christopher Marlowe. Die Biografie des Lorenzo Da Ponte, die auf der Shortlist des Los Angeles Times Book Prize stand, ist sein erstes Buch, das auf Deutsch erschien.
Zusammen mit Britta Böhler schreibt er Kriminalromane, die in Amsterdam spielen.
Britta Böhler wurde in Freiburg im Breisgau geboren und arbeitete viele Jahre als Anwältin. 1991 zog sie in die Niederlande und erlangte dort Bekanntheit durch ihre strafrechtlichen Mandate und ihre Haltung zur Anti-Terror-Gesetzgebung. Sie versteht sich als politische Anwältin. Seit 2012 ist sie Professorin an der Universität von Amsterdam. 2013 erschien ihr erster Roman "De beslissing", der drei Tage im Leben von Thomas Mann behandelt. 2014 erschien dieser unter dem Titel "Der Brief des Zauberers" auch in Deutschland.
Die Kriminalromane des Autorenpaares sind auch bekannt unter dem Namen "Posthumus-Serie". Protagonist der Reihe ist Pieter Posthumus, der im "Büro der einsamen Toten" arbeitet und auch den Titel des ersten Romans lieferte, der 2012 im Original unter "Heldhaftig" erschien.
Um namenlose Tote kümmert sich nach uralter Tradition die Stadt Amsterdam. Sie richtet ihnen ein würdiges Begräbnis aus, bei dem es Kaffee, Blumen und ein Gedicht gibt. Dort arbeitet Pieter Posthumus und kümmert sich um nicht identifizierte Tote. Eigentlich handelt es sich dabei um einen Job, der viel Papierkram erfordert. Doch Posthumus ist der Typ, der sich in das Leben der Toten hineinversetzt und ihren Tod hinterfragt. Das bringt ihn immer wieder in brenzlige Situationen. Bei seinen Recherchen stößt er auf so manche Ungereimtheit. So auch im zweiten Band "Das Haus der verlorenen Seelen", in dem Posthumus im Amsterdamer Rotlichtviertel "ermittelt". Doch Posthumus ist kein Ermittler und auch kein Detektiv. Die Wege, die er gehen muss, um an die Lösung des Rätsels zu gelangen, sind ungewöhnlich, ausgefallen und ideenreich.
Neben einer ausgefallenen Kriminalgeschichte, ist die Reihe außerdem ein Liebesbekenntnis an die Stadt selbst, im Original heißen die Bände "Heldhaftig", "Vastberaden" und "Barmhartig", was so viel wie "Heldenhaft", "Unentwegt (Entschlossen)" und "Barmherzig" bedeutet und dem Wahlspruch der Stadt entspricht. Drei Kreuzstiche zieren jeweils das Cover der niederländischen Ausgaben. Sie sind ebenfalls Teil des Wappens von Amsterdam.