Der neuseeländische Autor und Kolumnist Alan Duff wurde 1950 in Rotorua geboren und wuchs dort als Sohn einer Maori und eines europäisch stämmigen Vaters in einer Sozialsiedlung auf. Nach der Trennung der Eltern lebte er zunächst bei verschiedenen Verwandten, musste jedoch bald darauf aufgrund sozialer Probleme in ein Erziehungsheim umziehen.
Seine Kindheitserinnerungen schrieb er in dem 1999 veröffentlichten Roman „Out of the Mist and Steam“ (dt. Aus Nebel und Dampf heraus) nieder.
Nach einer Weile, die er als Installateur gearbeitet hatte, verließ er Neuseeland und lebte in London, bevor er sich 1985 ganz der Schriftstellerei widmete.
Mit seinem ersten Roman „Once Were Warriors“ (1990) stand er direkt monatelang an der Spitze der Bestsellerlisten und wurde mit dem P.E.N.-Best-First-Book-Award ausgezeichnet. Die Verfilmung („Die letzte Kriegerin“) vermochte sämtliche Rekorde Neuseelands zu brechen und löste eine Flut von Debatten und Initiativen aus, denn Duff schildert in seinen Roman oft ohne Umschweife das heutige Leben der Urbevölkerung Neuseelands in all seinen tragischen Facetten, deren soziale Probleme sowie der Kampf mit Alkoholismus oder Analphabetismus, Gewalt und Arbeitslosigkeit.
So folgte seinem Debütroman 1996 eine Fortsetzung unter dem Titel „What Becomes oft the Broken Hearted?“ und wurde 2002 als Trilogie mit „Jake’s Long Shadow“ vervollständigt.
Die Kritik an der neuseeländischen Politik wie auch Gesellschaft verarbeitet Duff nicht nur in seinen Romanen, sondern auch als Kolumnist für diverse Zeitungen. Sein scharfer Schreibstil wird von vielen Seiten kritisch betrachtet und bietet oft Anhaltspunkte für Diskussionen.
Doch Alan Duff vermag nicht nur die neuseeländische Regierung zu kritisieren. Er wendet sich auch an sein eigenes Volk, wie das 1993 veröffentlichte Sachbuch „Maori: The Crisis and the Challenge“ (dt. Maori: Die Krise und die Herausforderung) verdeutlicht. In diesem stellt er die später kontrovers diskutierte These auf, dass viele Maori zu sehr in einer passiven Erwartungshaltung verharrten, anstatt selbst zur Verbesserung ihrer Lebensumstände beizutragen.
1995 rief Duff zudem das Hilfsprogramm „Books in Homes“ ins Leben. Dabei werden jährlich 80.000 Bücher an Kinder und Jugendliche, darunter die Hälfte Maori, verschenkt. Das Problem Analphabetismus soll damit aktiv bekämpft werden.
Alan Duff lebt heute mit seiner Frau und den drei gemeinsamen Kindern in Havelock North in Neuseeland.