Maria Barbal, geboren 1949 in Tremp (Pyrenäen), lebt und arbeitet als Schriftstellerin in Barcelona. Sie gilt als eine der wichtigsten und erfolgreichsten Autorinnen katalanischer Gegenwartsliteratur.
Ihre Kindheit verbrachte Barbal in der Bergregion der Pyrenäen, bevor sie 1964 nach Barcelona kam, um an der Universität von Barcelona Spanische Philologie zu studieren.
Geprägt durch ihr frühes Leben in einer ländlichen Umgebung, veröffentlichte Barbal zunächst Werke, die weitgehend im archaisch-ländlichen Kontext ihrer Heimat angesiedelt waren. So zum Beispiel „Wie ein Stein im Geröll“ (es. 1985; dt. 2007), eine Geschichte der Entwurzelung, für die sie den Joaquim Ruyra-Preis erhielt.
Die junge Conxa wächst in einem kleinen Dorf in den Pyrenäen in bäuerlich einfachen Umständen auf. Unter anfänglichen Widerständen heiratet sie Jaume, bekommt mit ihm drei Kinder und führt ein traditionsbewusstes Leben, das vertraut und selbstverständlich zu sein scheint. Doch plötzlich überrollen der Bürgerkrieg und das Franco-Regime das Land und der Krieg bricht auch über das ruhige Leben der Dörfer herein. Conxa wird von ihrem Mann getrennt, wird selbst mit anderen Frauen und ihren Kindern interniert und erfährt erst später, dass ihr Mann erschossen wurde und dies alles nur, weil sie Katalanen sind. Maria Barbal gelingt es mit ihrem Roman ein gesellschaftliches Bild der Unterdrückung und des Verbots der Katalanischen Kultur wie Sprache während des Franco-Regimes zu zeichnen. Hier nimmt Maria Barbal eine Schlüsselfunktion ein, da auch sie wie viele Autoren der fehlenden Generation vom Zensur- bzw. Schreibverbot unter Francisco Franco betroffen war.
Dass ihre Romane zu den klarsten und intensivsten der Generation katalanischer Autoren nach der Hispanisierung durch Franco gehören, bestätigen weitere Preise wie der Kritikerpreis katalanischsprachiger Romane (Premio de la Crítica de narrativa catalana; 1992) oder der spanische Kritikerpreis Serra d'Or (1993) sowie der Nationale Preis für katalanische Literatur (Premio Nacional de Literatura Catalana; 1993). 2001 erhielt sie zudem den Creu-de-Sant-Jordi-Preis, die höchste Auszeichnung der Generalität de Catalunya, die an engagierte Personen vergeben wird, die sich um die katalanische Sprache oder Kultur verdient gemacht haben.
Später widmete sich Maria Barbal anderen thematischen Gebieten wie städtischen Kontexten in Katalonien („Carrer Bolívia“; 1999) oder der Vergänglichkeit des Lebens („Bella edat“; 2003).
Zurzeit arbeitet Maria Barbal sowohl als freie Schriftstellerin als auch als Dozentin für Spanische Philologie an der Universidad Autónoma de Barcelona.