Die Schriftstellerin Ayu Utami erblickte 1968 in Bogor das Licht der Welt und zählt heute zu den bekanntesten zeitgenössischen Autoren Indonesiens.
Sie veröffentlichte Romane, Kurzgeschichten und journalistische Beiträge für verschiedene indonesische Magazine. Unter der Suharto-Regierung arbeitete sie als Journalistin und erhielt Berufsverbot.
1998 erschien ihr erster Roman "Saman", der ein Bestseller wurde. Drei Jahre später erschien "Larung", eine Fortsetzung. Beide Romane wurden unter gleichnamigen Titel auch in deutscher Sprache veröffentlicht.
In "Saman" gibt sich die Autorin betont politisch. Sehr offen thematisiert Utami gesellschaftliche Tabus wie die Ausgrenzung und Diskriminierung religiöser und ethnischer Minderheiten. Ebenso steht die traditionelle Rollenzuweisung in der patriarchalischen Gesellschaft Indonesiens im Fokus. Im Vordergrund der Erzählung steht der politische Wandel Indonesiens. Der Roman erschien nur wenige Wochen nach dem Sturz Suhartos. Es ist die Geschichte eines katholischen Priesters, der sich für unterdrückte Kleinbauern engagiert und so zum indonesischen Widerstand stößt.
Utamis zweiter Roman "Larung" folgte bereits 2001. Der Leser begegnet hier den Protagonisten aus "Saman" wieder. In ihm wird der Putschversuch unter General Suharto im Jahr 1965 aufgearbeitet. "Pengadilan Susila" (2008) komplettiert als dritter Roman die Reihe, die sich mit dem gesellschaftlichen Umbruch Indonesiens beschäftigt.
Utami ist seit 1998 Mitherausgeberin des Kulturmagazins Kalam. Sie ist Mitbegründerin der Indonesischen Allianz unabhängiger Journalisten und arbeitet außerdem für den Radiosender 68H sowie das Kunstzentrum Komunitas Utan Kayu. Sie lebt in Jakarta.