Die südkoreanische Autorin Oh, Jung-Hee wurde 1947 in Seoul, der Hauptstadt Südkoreas geboren und zählt heute zu den angesehensten koreanischen Schriftstellerinnen.
Schon ihre frühe Kindheit war geprägt von der Flucht vor dem Krieg zwischen Nord- und Südkorea. Erst 1955 konnte sich Oh mit ihrer Mutter und ihren sieben Geschwistern wieder in Seoul niederlassen. Die Auswirkungen des Krieges und die Erlebnisse der Flucht verarbeitete Oh später in ihrer Erzählsammlung „Der Hof meiner Kindheit“ (1981) und der Kurzgeschichte „Chinesen Straße“.
1966 schloss Oh, Jung-Hee die Ihwa Oberschule ab und begann im gleichen Jahr ein Studium der Literatur an der Seorabeol Universität. Bereits 1968, im Alter von 21 Jahren, veröffentlichte Oh ihre erste Erzählung „Die Frau im Spielzeugladen“ (dt.). Für diese erhielt sie den Jungang-Ilbo Literaturpreis und somit begann ihre Schriftstellerlaufbahn.
Nach ihrem Debüt arbeitete sie in diversen Verlagen oder für Zeitschriften und schrieb weiter an ihren Werken. 1977 publizierte sie ihren ersten Sammelband „Der Fluss des Feuers“ (dt.). In ihren Erzählungen positioniert Oh, Jung-Hee meist weibliche Protagonistinnen. Im Fokus ihrer Aufmerksamkeit liegt dabei die Rolle der Frau und deren Persönlichkeit, beeinflusst von der Entwurzelung durch die Bürgerkriegserfahrungen. Oh, Jung-Hee zeichnet dabei ein anschauliches Bild von den Verhältnissen in einer nach außen geordneten, aber dennoch sozial noch nicht gesicherten Gesellschaft.
Für ihre Werke wurde Oh bereits mit zahlreichen Preisen wie dem renommierten Yisang Literaturpreis ausgezeichnet. 2003 erhielt sie den LiBeraturpreis.
Oh, Jung-Hee lebt heute in Chuncheon.