Jurga Ivanauskaitė, geboren 1961, war eine litauische Schriftstellerin und Grafikerin. Sie studierte Grafik an der M.K.Čiurlionis Art School. 1985 graduierte sie erfolgreich an der Vilnius Art Academy. Während dieser Zeit veröffentlichte sie ihr erstes Buch, eine Sammlung von Kurzgeschichten mit dem Titel "Pakalnučių metai" (dt. Das Jahr der Maiglöckchen). Ivanauskaitė publizierte insgesamt sieben Romane, zwei Märchenbände für Kinder, zwei Sammlungen mit Essays und zwei Lyrikbände. Seit der Frankfurter Buchmesse 2002 ist sie auch in Deutschland bekannt.
Inspiriert wurde ihr Schreiben durch den Feminismus, östliche Philosophie und gnostischen Schriften. 1994 unternahm Ivanauskaitė ihre erste Reise nach Indien und studierte in Dharamsala Buddhismus, um neue Anreize für ihre literarische Arbeit zu finden. Sie veröffentlichte daraufhin einige Reiseberichte rund um Tibet in essayistischer Manier bzw. initiierte Ausstellungen mit Photographien.
In Litauen selbst ist Jurga Ivanauskaitė als provokative Literatin bekannt, die nicht davor zurückscheut Kritik an den sozialen Verhältnissen ihres Landes zu üben. In ihrem auch ins Deutsche veröffentlichten Roman „Regenhexe“ (1993, dt. 2002) tangiert sie zudem Themen wie Sexualität und Katholizismus offen wie auch kritisch. Die dem Buch inhärente Betrachtung des katholischen Glaubens brachte ihr Missmut in ihrem Heimatland ein und führte zu einer zeitweiligen Zensur.
Jurga Ivanauskaitė erlag 2007 ihrem langwierigen Krebsleiden.
Weitere Informationen (Litauisch) zur Person finden Sie hier: www.jurga-ivanauskaite.lt