Die indonesische Autorin Leila Salikha Chudori wurde 1962 in Jakarta geboren und begann bereits mit zwölf Jahren zu schreiben. Sie studierte Politikwissenschaft und Vergleichende Gesellschaftspolitik an der University of Trent in Ontario, Kanada. 1988 kehrte sie nach Indonesien zurück.
Seit 1989 arbeitet sie als Journalistin bei der indonesischen Zeitschrift Tempo. Darüber hinaus schreibt sie Drehbücher für Fernsehfilme und wurde außerdem 2007 für ihre Arbeit als Drehbuchautorin ausgezeichnet.
Im Juli 2015 erschien ihr Roman Pulang (Pulang – Heimkehr nach Jakarta) auf Deutsch. Der Roman wurde bereits 2012 in Indonesien veröffentlicht und erregte viel Aufsehen. „Die Autorin war gerade drei Jahre alt, als die Massenmorde an angeblichen Sympathisanten der Kommunistischen Partei Indonesiens im September 1965 begannen. Hunderttausende Menschen starben, weil sie eine eigene politische Meinung hatten. Damit begann die Diktatur von Präsident Suharto.“ (Weidle Verlag)
Die historischen Ereignisse werden im Roman mit dem persönlichen Schicksal zweier Generationen verknüpft. Auf der einen Seite steht Dimas Suryo, der als Mitbesitzer eines indonesischen Restaurants in Paris lebt und lebenslang unter seiner Heimatlosigkeit leidet. Auf der anderen Seite bewegt sich Lintang Utara, seine Tochter,die 1998 für ihre Examensarbeit nach Jakarta reist. Dort begegnet sie auf ihre Art der Geschichte und Gegenwart Indonesiens. Sie gerät in die Studentenunruhen, die zum Ende der Ära Suharto führen.
In Indonesien ist Chudori als kühne Erzählerin bekannt. Ihr Stil gilt als unkonventionell, denn ihre Werke beinhalten Tabuthemen wie politische Repression oder gesellschaftliche Heuchelei. Beides, Stil und Themen, zeichnen die Schriftstellerin als außergewöhnliche Persönlichkeit der indonesischen Literaturszene aus.
Chudori lebt in Jakarta. Ihre Tochter Rain Chudori schreibt ebenfalls Kurzgeschichten.