De Loyola Brandãos literarische Welt ist die der Metropolen, genauer noch: die São Paulos. Von ihrem Innenleben zeichnet er groteske Stimmungen und Visionen. Menschen verheddern sich in ihren Netzen aus Illusionen, Gewalt und Sprachlosigkeit, immer begleitet von der Sympathie des Autors.
1936 in Araraquara geboren, war Ignácio de Loyola Brandão von 1982 bis 1983 Stipendiat des Berliner Künstlerprogramms DAAD und lebt heute als Journalist und Schriftsteller wieder in São Paulo. Für den Erzählband "O homem que odiava a segunda-feira" erhielt de Loyola Brandão 2000 den Prêmio Jabuti de Literatura.
Anlässlich der Frankfurter Buchmesse 2013 kehrt de Loyola Brandão nach Deutschland zurück. Mit im Gepäck hat er seinen bereits 1975 veröffentlichen Roman "Zero. Romance préhistorico", der 1979 bereits unter dem Titel "Null. Prähistorischer Roman" ins Deutsche über setzt wurde.
Der Roman unterlag zunächst in Brasilien der Zensur durch die Militärdiktatur und war eines der wenigen Bücher die tatsächlich verboten wurden. Inzwischen zählt der Roman zu den Klassikern der brasilianischen Großstadtliteratur. Wie keinem anderer gelang es de Loyola Brandão in diesem Werk das Chaos der Großstadt sprachlich wie erzähltechnisch zu erfassen.
Der bekannte Literaturkritiker Jörg Drews schrieb in der Süddeutschen Zeitung: "Null das ist der Wert aller Menschen, die nicht in die oberen Schichten geboren werden, der Wert, auf den eine Militärdiktatur alle herunterbringt, die sie mit Propaganda behämmert, mit Slogans der Konsumwerbung verdummt, bürokratisch schikaniert, bei Versammlungen auseinanderprügelt, bespitzelt und von Spezialkommandos foltern und erschießen läßt [...] aber auch die Nichtigkeit und Ausweglosigkeit einer politischen Lage."
Weitere Informationen zur Person finden Sie hier: www.ignaciodeloyolabrandao.com