Die türkische Journalistin und Autorin Esmahan Aykol wurde 1970 in Edirne, der westlichsten Großstadt der Türkei geboren. Während ihres Jurastudiums in Istanbul und Berlin, arbeitete sie nebenbei als Journalistin für Presse und Hörfunk. Sie schrieb unter anderem Reportagen über Straßenkinder in Istanbul oder über kurdische Gebiete der Türkei. Später folgte ein Intermezzo als Besitzerin einer eigenen kleinen Bar.
Schon als Kind verschlang Aykol Bücher wie „Pippi-Langstrumpf“ oder Kriminalromane, darunter auch deutschsprachige. Da war der Weg zur eigenen literarischen Karriere vorgeebnet. Heute konzentriert sich Esmahan Aykol ganz auf ihre schriftstellerische Ader. Sie ist die Schöpferin der Kati-Hirschel-Romane, von denen alle drei auch ins Deutsche übersetzt wurden.
Kati Hirschel ist eine deutschstämmige Istanbuler Krimibuchhänderlin, wohlgemerkt die Einzige in der ganzen Stadt, die durch Zufall in einen Mordfall verwickelt wird, dies aber als Chance betrachtet endlich einmal selbst ermittlerisch tätig zu werden („Hotel Bosporus“, 2003). Auch in „Bakschisch“ (2004) wird Kati Hirschel mehr oder minder unfreiwillig in einen Mordfall hineingezogen, denn eigentlich hatte sie sich doch nur von ihrem Freund getrennt und war auf der Suche nach einer neuen Wohnung.
Dagegen initiiert Aykol „Scheidung auf Türkisch“ (2008) ganz anders. Durch eine Zeitungsannonce erfährt Kati Hirschel von dem Tod einer Unternehmergattin. Sie wittert ein Kapitalverbrechen und stürzt sich direkt, ohne Rücksicht auf Verluste, mit ihrem Assistenten Fofo in die Ermittlungen.
Deutsch-türkische Vorurteile prallen in dieser Reihe immer wieder mit voller Wucht aufeinander und werden im selben Moment doch wieder humorvoll und mit Leichtigkeit aufgehoben. Dies zeichnet Aykols kulturellen Kenntnisreichtum aus, denn neben Kati Hirschel steht auch die Metropole Istanbul im Mittelpunkt der Geschichte.
Esmahan Aykol lebt sowohl in Istanbul als auch in Berlin.