Ernesto Mallo wurde 1948 in La Plata, der Hauptstadt der Provinz Buenos Aires geboren. Begonnen hat er seine literarische Karriere als Drehbuchautor und Journalist, bis er sich 2004 ganz dem Schreiben von Romanen zuwendete.
Im Alter von 20 Jahren war er zunächst Mitglied der Fuerzas Armadas Revolucionarias, der Revolutionären Streitkräfte, und als solcher ein Verfolgter der argentinischen Militärdiktatur. In seinen Kriminalromanen um Comisario Lascano arbeitet Mallo die Vergangenheit Argentiniens unter dieser auf und setzt sich mit deren Folgen nach Beginn der Demokratisierung auseinander. Zwar besitzt der Protagonist Beziehungen bis in die höchsten Kreise des Regimes, die seinen Ermittlungen dienlich sind, gleichzeitig hat er aber auch viel zu verlieren, denn Lascano hat sich in die Widerstandskämpferin Eva verliebt und versteckt sie in seiner Wohnung („Der Tote von Plaza Once“).
Auch in seinem zweiten Roman „Der barfüßige Polizist von der Calle San Martin“ (dt. 2010) kämpft der Comisario für seine Liebe zu Eva, muss sich aber wiederrum mit den Auswirkungen der Militärdiktatur auseinander setzen. So sieht er sich in seinen Ermittlungen mit Korruption, Aufbruch und Gewalt konfrontiert, denn wer dachte, dass die Zeit nach dem Militär Ordnung und Ruhe mit sich bringe, wird brutal enttäuscht.
Mallos Romane sind somit sowohl Gesellschaftsporträt als auch eine feine Beobachtung der menschlichen Größe sowie deren Abgründe.
2007 gewann er den Premio Memorial Silverio Cañada de la Semana Negra de Gijón, des größten Festivals für Kriminalliteratur, für das Original des 2010 in Deutschland publizierten Romans “Der Tote von Plaza Once”.
Mallo lebt heute in Buenos Aires.
Weitere Informationen (Englisch, Spanisch) finden Sie hier: www.ernestomallo.com.ar